Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Sonstiges, Note: 1,3, Universität Münster, Sprache: Deutsch, Abstract: Avishai Margalit entwirft mit seinem Werk "Die Politik der Würde" eine Konzeption von nichtegalitaristischer Gerechtigkeit. Er fordert in diesem Sinne eine anständige Gesellschaft, d.h. eine, deren Institutionen die Menschen nicht demütigen. Margalit beschäftigt sich in dem zehnten Kapitel seines Buches mit der Kultur einer Gesellschaft und ihrer Beschaffenheit, damit diese Gesellschaft anständig ist. Es stellen sich nach der Lektüre einige Fragen, die es zu klären gilt. Daneben müssen einige Aspekte erläutert werden, damit diese Fragen zielführend beantwortet werden können. Begrifflich zu klären ist Margalits Verständnis vom demütigenden Potential der Kultur und damit zusammenhängende Begriffe. Das Demütigungspotential drückt sich aus durch Stereotype sowie der Nicht-Beachtung von Untergruppen. Dieses demütigende Potential soll sich durch kulturelle Toleranz einschränken lassen. Dazu ist es nötig, sich Margalits Definition von Toleranz genauer anzuschauen. Hier wird deutlich, dass Toleranz auch Indifferenz (Gleichgültigkeit) beinhaltet bzw. aus dieser Einstellung bestehen kann. Damit wirft sich die Frage auf, wie das demütigende Potential, das unter anderem aus der Nicht-Beachtung von Untergruppen bestehen kann, durch kulturelle Toleranz eingegrenzt werden soll, wenn diese auch aus einer indifferenten (gleichgültigen) Ein-stellung bestehen kann. Weitere Begriffsarbeit muss geleistet werden bei Margalits Unterscheidung von einer anständigen und zivilisierten Gesellschaft, bezieht sich ersteres doch auf institutioneller, zweites auf individueller Ebene. Dadurch ergeben sich verschiedene Betrachtungsebenen, auf denen die Möglichkeit der Eingrenzung des demütigenden Potentials unter-sucht werden muss.
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