Der Umgang mit anderen Menschen bestimmt die Praxis in Feldern sozialen Hilfehandelns, im Gesundheitswesen, in Beratungs- und Unterrichtszusammenhängen. Über Jahrhunderte hinweg war deren Organisation an religiöse Institutionen gebunden. Säkularisierte Zivilgesellschaften übertragen sie hingegen hoch differenzierten Professionen. Dieser Band trägt dem wachsenden Bedarf an ethischer Reflexion in diesen Berufsfeldern Rechnung. Er versteht sich auch als Beitrag zu den neu etablierten professionsethischen Studiengängen im Schnittfeld von Theologie, Sozialpädagogik, Erziehungswissenschaft und Pflegewissenschaft. Im Fokus stehen Fragen, die u.a. in Philosophie, Sozialwissenschaft und Anthropologie intensiv diskutiert werden: Wie kann man Andere in ihrem Anderssein achten und ihnen respektvoll begegnen? Wie lässt sich vermeiden, dass aus wohlmeinender institutioneller Fürsorge problematische Disziplinierungsprozesse resultieren? Fallstudien aus Krankenpflege, Hospizarbeit, Schule, Seelsorge und Sozialarbeit entwickeln dazu praxisgerechte, ethisch fundierte Beiträge. Phänomenologische Stimmen (von Husserl, Merleau-Ponty, Schütz, Foucault u.a.) werden als Interpretationsmöglichkeit zu Gehör gebracht und als Sehschule erprobt. Dabei ergänzen sich Gegenwartsethik und berufspraktische Perspektiven produktiv. Die Rolle angemessener empirischer Forschungspraxis für Sozialberufe wird methodologisch erarbeitet, an den Fallstudien verdeutlicht und exemplarisch für die Dimensionen Leib, Sprache und Raum entfaltet. Theoretisch interessierte PraktikerInnen und an Praxis orientierte ForscherInnen erhalten vielfältige Anregungen zur Wahrnehmung sozialen Handelns. Das gilt sowohl in professionsethischer Hinsicht als auch mit Blick auf empirisches Forschen.
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