Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Französische Philologie - Literatur, Note: 1,3, Ruhr-Universität Bochum (Romanisches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Denis Diderot zeigt sich für gleich mehrere bedeutende Texte zur Theorie des Theaters verantwortlich. Insbesondere sind die Entretiens sur le fils naturel, De la poésie dramatique und das Paradoxe sur le comédien zu nennen. Dabei entwickelt Diderot nicht nur seine Gedanken über das Schauspiel, sondern auch über eine der wichtigsten daran beteiligten Personen: den Schauspieler. Dabei lassen sich leicht Unterschiede zwischen den beiden gegen Ende der 1750er-Jahre erschienenen Texten Entretiens sur le fils naturel und De la poésie dramatique auf der einen Seite und dem rund 20 Jahre später verfassten Paradoxe sur le comédien auf der anderen Seite feststellen. In diesem Buch sollen die fraglichen Unterschiede benannt werden, um anschließend zu klären, wie gravierend diese Differenzen sind. So kann schließlich die Frage untersucht werden, inwieweit Diderot in seiner Schauspielertheorie eine inhaltliche Kehrtwende vollführt hat. Zu diesem Zweck soll zunächst geklärt werden, ob die Sprecher der beiden vorwiegend in Dialogform geschriebenen Texte Entretiens sur le fils naturel und Paradoxe sur le comédien wirklich repräsentativ für Diderots Ansichten sind. Im Anschluss wird die in den Texten vorgenommene Unterscheidung zwischen Lebenswelt und Bühne betrachtet, auf welcher die Notwendigkeit der Konstruktion eines Idealmodells fußt. Nach der Untersuchung der Konzeption eines Idealmodells kann dann im Hauptteil des Buches der Unterschied zwischen Diderots „frühen“ und „späten“ Theorien über den Schauspieler entlang der zentralen Begriffe Empfindsamkeit, Beobachtungsgabe und Urteilsvermögen aufgezeigt werden.