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Das öffentliche Interesse an der Debatte über die Rekonstruktion von Baudenkmalen könnte erlahmen, nachdem es konservativen Politikern, Sprechern von konservativen pressure groups, Tourismusmanagern und insbesondere den Machern der Ausstellung «Geschichte der Rekonstruktion ¿ Konstruktion der Geschichte», Pinakothek der Moderne (München, 22. Juli-31.Oktober 2010) gelungen zu sein scheint, sie als müßigen Prinzipienstreit unter Denkmalpflegern zu marginalisieren. Wozu, könnte die Rekonstruktionslobby fragen, eine Debatte fortsetzen, nachdem doch weithin Einverständnis darüber zu herrschen…mehr

Produktbeschreibung
Das öffentliche Interesse an der Debatte über die Rekonstruktion von Baudenkmalen könnte erlahmen, nachdem es konservativen Politikern, Sprechern von konservativen pressure groups, Tourismusmanagern und insbesondere den Machern der Ausstellung «Geschichte der Rekonstruktion ¿ Konstruktion der Geschichte», Pinakothek der Moderne (München, 22. Juli-31.Oktober 2010) gelungen zu sein scheint, sie als müßigen Prinzipienstreit unter Denkmalpflegern zu marginalisieren. Wozu, könnte die Rekonstruktionslobby fragen, eine Debatte fortsetzen, nachdem doch weithin Einverständnis darüber zu herrschen scheint, daß die Rekonstruktion untergegangener Bausubstanz einfach eine Selbstverständlichkeit ist?Die in der Reihe Bauwelt Fundamente erscheinende Publikation gegen das Rekonstruieren von Baudenkmalen tritt dem Mainstream in streitbarer Absicht entgegen. Als Plädoyer gegen die Simulation historischer Bausubstanz will sie die Rekonstruktionsdebatte in der Bundesrepublik inhaltlich beleben.

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Autorenporträt
Prof. Dr. Adrian von Buttlar, Institut für Kunstwissenschaft und Historische Urbanistik, Technische Universität Berlin.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Soll man zerstörte Gebäude im alten Stil wieder aufbauen? Rekonstruktion ist derzeit mächtig in Mode (man denke nur an das Berliner Schloss). Die Texte in dem hier vorliegenden Sammelband stemmen sich dagegen, erklärt Rezensent Jürgen Tietz und fasst einige wesentliche Argumente zusammen: Der Zürcher Denkmalpfleger Georg Mörsch weist darauf hin, dass die Entstehung in der Vergangenheit für ein Denkmal unabdingbar ist. Das neue ist kein Denkmal. Andere sehen in der Rekonstruktion eine "Flucht aus der Verantwortung" und einen Trend zur Restauration. Der ehemalige schleswig-holsteinische Landeskonservator Johannes Habich formuliert es, von Tietz zitiert, am schärfsten: Es gehe bei vielen Rekonstruktionen in erster Linie "um die Herstellungen von Symbolen kultureller und nationalpolitischer Identität - und zwar (...) durch eine Rückbindung, die sich als Brückenschlag über die nationale Katastrophe der Nazizeit und deren Folgen (...) darstellt". Tietz findet das lesens- und bedenkenswert.

© Perlentaucher Medien GmbH