Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Orientalistik / Sinologie - Chinesisch / China, Note: 7. Semester, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit wird die Hypothese untersucht das, anders als der Name des Krieges vermuten lässt, die Rauschdroge Opium zwar der Ursprung, jedoch keinesfalls die Ursache für den militärischen Konflikt war. Elementar war das Verlangen der Engländer nach einem offenen chinesischen Handelsmarkt, ohne die damals nach bestehenden Handelsbeschränkungen. Mit Hilfe von historischen Quellen werden die Gründe und Ursachen die daraus resultierenden Konsequenzen analysiert. Um die damaligen Umstände begreiflich zu machen, befasst sich die Arbeit zunächst mit der Ausgangslage vor dem Konflikt und geht vor allem auf den ausländischen Handel zum damaligen Zeitpunkt ein. Anschließend wird auf jene Ereignisse eingegangen, die direkt zum Ausbruch des Kriegs führten: Die Maßnahmen zur Bekämpfung des Opiumschmuggels durch die damalige Qing Regierung und die Veränderung in der Außenpolitik Großbritanniens. Eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse des Krieges selbst und seine formale Beendigung durch den Friedensvertrag von Nanjing beenden die Argumentation. Es wird sich zeigen, dass die aufgestellte Hypothese bestätigt werden kann: Ausschlaggebend war das Verlangen der Briten das große Potenzial des chinesischen Marktes mit beanspruchen zu können. Außerdem beweist die Arbeit, dass, obwohl die Niederlage für die Chinesen zunächst eine bittere Erniedrigung darstellte, diese in der Zukunft sich als notwendiges Mittel für den kommenden wirtschaftlichen Aufschwung war. Nichtsdestotrotz hat die militärische Auseinandersetzung Chinas Ansicht gegenüber dem Westen signifikant verändert hat und bis heute noch Auswirkungen auf die diplomatische Beziehung zu spüren sind.