In Sarah erkennt man sofort eine Löwen-Mutter. Obwohl sie alleinerziehend ist, managt sie den Alltag. Sie hat eine ruhige und zuversichtliche Art, die es ihr ermöglicht Hürden zu überwinden, die anderen Sorgen bereiten würden.
Lilly ist ein kleiner Sonnenschein, die das Bild einer sieben jährigen
vollkommen erfüllt, darüber hinaus jedoch ganz schön gewitzt, intelligent und ebenso eifrig wie ihre…mehrIn Sarah erkennt man sofort eine Löwen-Mutter. Obwohl sie alleinerziehend ist, managt sie den Alltag. Sie hat eine ruhige und zuversichtliche Art, die es ihr ermöglicht Hürden zu überwinden, die anderen Sorgen bereiten würden.
Lilly ist ein kleiner Sonnenschein, die das Bild einer sieben jährigen vollkommen erfüllt, darüber hinaus jedoch ganz schön gewitzt, intelligent und ebenso eifrig wie ihre Mutter ist.
Manchmal glaubt man, dass Leben welches man führt sei erfüllend und gut, bis wir etwas erleben, was uns vor Augen führt, dass man doch etwas vermisst. So war es auch bei Sarah, denn die Nacht mit Lars bringt ihr Gedankenkarussell in Fahrt. Doch was hat dieser Mann an sich, dass sie ausgerechnet ihn nicht mehr aus dem Kopf bekommt?
Seitdem Lars eine Rolle im Leben von Sarah und Lilly spielt, erkennt man, dass ein vorher akzeptables Leben im Nachhinein erkennen lässt, wie belastend die gesetzten Grenzen eigentlich wirklich waren. Die Tage gingen ineinander über, jeder schien, wie der davor zu sein. Strukturiert zu sein ist gut, doch nimmt einem diese Einstellung auch jegliche Möglichkeiten auszubrechen. Man fühlt sich eingeengt und hindert sich selbst daran, seine Träume und Wünsche zu verfolgen. Ich glaube jeder von uns weiß, wie sehr wir an einem geregelten Ablauf hängen. Diese Dinge geben uns das Gefühl von Sicherheit, doch manchmal sind es die spontanen Dinge, die uns überraschen, Abwechslung geben, mit Glück erfüllen und über Jahre in unserem Gedächtnis bleiben.
Auch für Sarah schien es ein Risiko auszubrechen, doch sie hat den Schritt gewagt ohne zu wissen ob die Vorteile, die Nachteile aufwiegen und ohne zu ahnen, wo sie am Ende stehen wird. Ein Mut den ich bewundere, denn wenn man selbst vor einer derartigen Entscheidung steht, ist es alles andere als einfach eine Entscheidung zu treffen, in der Herz und Verstand miteinander konkurrieren.
Schreibstil:
Jana Herbst hat eine erfrischend spannende Erzählweise, die sie mit Humor und Charme perfekt ausgefüllt hat. Ich habe Muskelkater vom Lachen und hatte oft ein Dauergrinsen, bei dem ich nach einiger Zeit das Gefühl hatte, einen Krampf im Gesicht zu bekommen. Die Ehrlichkeit von Lilly ist so locker flockig und authentisch wie man es aus dem wirklichen Leben kennt. Kinder erklären uns die Welt und schenken uns einen anderen Blickwinkel auf Geschehnisse oder die Ansichten, die Lars und Sarah hier seit Jahren verfolgen. Während es die Protagonisten anfangs nicht schaffen, über den Tellerrand zu gucken, hat die kleine Eisprinzessin einen ungetrübten Blick auf die vor ihr liegende Welt.
Ein wie ich finde sehr interessantes Phänomen, denn Kinder nehmen das Leben mit Leichtigkeit. Sie machen einfach, reden wie ihnen der Schnabel gewachsen ist und überanalysieren die Situation nicht. Hier stehen sich Erwachsene oft selber im Weg. Eine Leichtigkeit, die sich mit der Zeit verliert und gerade deshalb so kostbar ist, diese hier im Verlaufe der Geschichte miterleben zu können, ebenso wie den sichtbaren Einfluss Lillys auf Sarah und Lars.
Mit Sarah und Lars treffen zwei Menschen aufeinander, deren Alltag nicht gegensätzlicher sein könnte, was von vorneherein eine eher zum Scheitern verurteilte Verbindung anmuten lässt. Lilly hingegen fungiert als Bindeglied, die mit ihrer sorglosen Art viele Situationen "aufklärt" und unseren Protagonisten vor Augen führt, dass ein gesetzter Rahmen in manchen Lebensbereichen sinnvoll sein kann, dieser jedoch keine unverrückbare Barriere darstellen sollte, die einem daran hindert, sein Leben zu leben.
Eine wunderschöne Geschichte, deren Protagonistin im Laufe einer spannenden Mission den Weg zu sich finden und Wege beschreiten, die sie zuvor nie in Erwägung gezogen hätten.