Der Anarchist basiert auf einen verstörende Originaldokument aus dem Revolutionsjahr 1906, welches Krongold zu einer surrealistischen Novelle verarbeitet hat, deren Aktualität heute unzweifelhaft wieder gegeben ist. Suggestiv verwebt Krongold seinen Protagonisten Egon Herzberg in den Ablauf des damaligen Geschehens. Durch eine schicksalhafte Begegnung im Zug von Moskau nach Leningrad gelangt dem Psychiater Herzberg die Lebensbeichte eines zum Tode verurteilten Anarchisten aus Warschau in die Hände. Ein Manuskript, welches die Realität um den Psychiater auf eine mysteriöse Weise zu verändern scheint. Die Anklage: Ein demagogisch/philosophisches Traktat um Bewusstsein, Schuld und Wirklichkeit. Das Modell: In einem abgelegenen andalusischen Bergdorf entzieht sich ein Maler auf perfide Weise dem Zugriff der Zeit. Neben den oben aufgeführten Novellen stellt Levi Krongold weitere kurze Texte vor, in denen er den Leser schonungslos mit seiner eigenen illusionierten Wirklichkeit konfrontiert. Eine Sammlung "destruktiver Texte" von hypnotischem Charakter.