Jeder kennt seinen Namen, sein "Abendlied". Aber wer kennt ihn wirklich? Für die einen ist Matthias Claudius ein gottesfürchtiger Volksdichter des 18. Jahrhunderts, für die anderen ein Reaktionär und Fortschrittsverächter. Wieder andere sehen in ihm den gescheiterten Schreiberling eines Provinzblättchens oder einen romantischen Poeten der Idylle. Nichts von dem war er wirklich, oder besser: war er ganz und gar. In seiner Monographie "Der andere Claudius" zeigt Gunter Reus auf, wie sehr der fromme Protestant auch von Zweifeln und Todesängsten zerrissen war. Er zeichnet zugleich das Bild eines Menschen, der modernen Vorstellungen von Nachhaltigkeit und alternativen Lebensformen nahe kam. Reus entdeckt einen Autor, der eine Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung im Blick hatte und nicht einfach als reaktionär abgetan werden kann. Vor allem aber weist er mit vielen Belegen nach, welche produktive Rolle dem "Provinzjournalisten" Claudius bei der Entwicklung des modernen Journalismus zukam.
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