Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Allgemeines und Begriffe, Note: 1,3, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), Veranstaltung: Physis und Text: Das (Natur)Wissen der Literatur, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Seminararbeit gibt einen Überblick über das Leben und die Theorie des Franz Anton Mesmers, die Wirkung des animalischen Magnetismus, mögliche Behandlungsweisen und schildert die Entwicklung des Mesmerismus bis hin zur heutigen Hypnosetherapie. Im aufkommenden Zeitalter der Aufklärung (Mitte des 17. Jahrhunderts bis Anfang des 19. Jahrhunderts) wurde der 1734 geborene Franz Anton Mesmer zum Vorläufer der Körper- und Hypnosetherapie. Kenntnisse über einen heilsamen Magnetismus und die Verbindung zwischen Himmelskörpern und dem belebten Organismus gab es bereits in der Antike. Mesmer war fasziniert von dieser Art der Beeinflussung und entwickelte daraufhin einen neuartigen Ansatz: Die Theorie des animalischen Magnetismus (Fluidumtheorie). Ihm zufolge besteht eine Beeinflussung zwischen Himmelskörpern und dem menschlichen Organismus (sowie Menschen untereinander) durch ein Fluidum, das durch den Körper fließt. Bei einer ungleichmäßigen Verteilung des Fluidums entstehen Krankheiten, welche mithilfe von Magnetkuren geheilt werden können. Mit seiner (Wieder-) Entdeckung des Magnetismus behandelte Mesmer unzählige, unheilbar geglaubte Menschen erfolgreich und wurde, nicht nur im positiven Sinne, zum Mittelpunkt der damaligen Wissenschaft. Er selbst war während seiner gesamten Karriere vom animalischen Magnetismus als Methode zur ganzheitlichen Heilung von Krankheiten überzeugt; seine Patienten erschienen täglich zur Magnetkurbehandlung. Das Modell der Lebensenergie gilt bis dato als Vorläufer der Hypnosetherapie, denn unter anderem nutzte Mesmer sogenannte Mesmersche Striche (Handbewegungen) zur Magnetisierung eines Subjektes; bei der heutigen Hypnose werden ähnliche Bewegungen zur Tranceinduktion eingesetzt. Ebenso gewinnt der Magnetiseur volle Kontrolle über seinen Patienten während des sogenannten magnetischen Schlafes: Ein Zustand, der sich auch in der Hypnosetherapie in ähnlicher Form finden lässt. Nach seinem Tod gab es trotz aller Opponenten und Kritik viel Zuspruch für die Fluidumtheorie und viele Wissenschaftler nutzten die gewonnenen Erkenntnisse als Grundlage eigener Experimente. Somit widerlegte zwar der ehemalige Schüler Mesmers Marquis de Puységur die Theorie seines Lehrers, nutzte den Magnetismus jedoch als Grundlage zur Erforschung des von ihm entdeckten künstlichen Somnambulismus, ein Element der modernen Hypnosetherapie.