Aller Streit um Naturrecht entzündet sich bei der Begründung universeller Normen für Moral und Recht. Die Rede von der Natur des Menschen steht heute vor allem wegen ihrer umstrittenen metaphysischen Implikationen und des daraus gefolgerten Widerspruchs zu den Grundüberzeugungen liberaler Demokratien in der Kritik. Ohne eine universelle Natur aber fehlt ein objektiver Maßstab für die Kritik ungerechten und die Setzung gerechten Rechts. Auch wenn Naturrecht immer verwiesen bleibt auf die Positivierung unter konkreten und historischen Umständen, von ihm hängt ab, ob Menschenwürde eine Fiktion ist oder Wirklichkeit, ob Menschenrechte bloße Wünsche bezeichnen oder gelten.
Mit Beiträgen von Christoph Böhr, Johannes Hattler, Josef Isensee, Stefan Mückl, Tilman Repgen, Martin Rhonheimer, Manfred Spieker, Berthold Wald
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