Eine Geschichte über eine ungewöhnliche Freundschaft und einen Mann mit einem großen Herzen.
Die Geschichte um den weißen Elefanten, der den Titel des Buches ziert, beginnt im Istanbul des 16. Jahrhunderts. Gemeinsam mit Jahan, dem "Inder" steigt er als Jungtier von Bord eines Schiffes, bestimmt
für den Palast des Sultans. Dem alten Kapitän hat der Junge es zu verdanken, dass er als Mahut, als…mehrEine Geschichte über eine ungewöhnliche Freundschaft und einen Mann mit einem großen Herzen.
Die Geschichte um den weißen Elefanten, der den Titel des Buches ziert, beginnt im Istanbul des 16. Jahrhunderts. Gemeinsam mit Jahan, dem "Inder" steigt er als Jungtier von Bord eines Schiffes, bestimmt für den Palast des Sultans. Dem alten Kapitän hat der Junge es zu verdanken, dass er als Mahut, als Elefantenführer, ebendort unterkommt. (Wobei der Kapitän keineswegs aus uneigennützigen Gründen handelt. Er missbraucht Jahan als Dieb am Hofe) Sein Leben in einer anderen Welt beginnt. "Inder" wird er genannt, der Junge mit dem indischen Namen und dem weißen Elefanten.
Irgendwann wird Sinan, der Hofarchitekt auf ihn aufmerksam und erwählt ihn unter Hunderten von Schülern zu einem seiner vier Meisterschüler. Unzählige Bauwerke werden sie gemeinsam bauen, die vier jungen Männer nie ohne das Bestreben, Sinan am besten zu gefallen.
Und dann ist da noch Mirimah, die schöne Prinzessin, die Jahan verehrt und der er die schönsten Geschichten erzählt. Sie wendet sich ihm zu und doch bleibt sie unerreichbar.
Im Laufe des Buches begleiten wir Jahan und Chota, den Elefanten, auf ihrem Lebensweg, beim alltäglichen Leben in der Menagerie des Hofes, der harten Arbeit auf der Baustelle, aber auch im Krieg, in den sie ziehen müssen. Drei Sultane lernen die beiden während ihres Lebens kennen und mit ihnen ihre Art und Weise zu regieren und zu herrschen. Auch Intrigen am Hof, Buhlerei und Machtkämpfe ziehen an den beiden nicht vorbei.
Elif Shafak hat ein wundervolles Buch über tiefe Freundschaft und Aufopferung füreinander geschrieben. Die bildhafte Sprache macht es dem Leser leicht, sich in das Istanbul dieser vergangener Tage zu träumen und Jahan auf seinem Weg über die Schulter zu schauen. Die Liebe zu Chota ist anrührend und vermittelt das Gefühl tiefster Zuneigung und Achtung füreinander. Die Intrigen und die Bösartigkeiten, die dem Mahut begegnen, stehen dazu in krassem Gegensatz und oft leidet man mit ihm und seiner Enttäuschung darüber mit. Dieses Ensemble scheint eine tatsachengetreue Widerspiegelung der Realität zu sein. Und doch stechen Liebe und Freundschaft immer wieder heraus.
Ein zauberhaftes Buch!