Die neue Friedensbewegung war die größte Protestbewegung in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Entstanden im Protest gegen den NATO-Doppelbeschluss, protestierten ihre Anhänger in den frühen 1980er Jahren gegen die mögliche Stationierung neuer atomarer Waffen in Deutschland und Europa. Die gesellschaftliche Bedeutung dieser Protestbewegung ging dabei weit über die Raketenfrage hinaus. Denn aus der Sicht der Bewegungsanhänger schien die völlige Zerstörung Deutschlands und Europas möglich, sollte der NATO-Doppelbeschluss tatsächlich umgesetzt werden. Weitläufig kursierten existenzielle Ängste, Bedrohungsvorstellungen und Katastrophenszenarios. Susanne Schregel erzählt die Geschichte dieser rüstungskritischen Bewegung entlang ihrer wichtigsten Räume und Orte. Ihre Studie legt dar, wie Friedensaktivisten den Protest gegen atomare Waffen gezielt "vor die Wohnungstür" der Bürger trugen; sie erörtert die politischen Strategien, die sich damit verbanden, und diskutiert ihre nachwirkenden politischen Implikationen. Entlang der Geschichte etwa von Atomkriegsnarrationen und Bedrohungskartierungen, von Protesten gegen lokale Militäranlagen und Zivilschutzeinrichtungen, von Körper-Aktionen oder atomwaffenfreien Zonen entsteht so ein facettenreiches Bild der neuen Friedensbewegung - ein Beitrag zur Geschichte des Kalten Krieges wie zur Geschichte der alternativen Bewegung gleichermaßen.
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