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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
© Perlentaucher Medien GmbH
Proteste, wohin das Auge blickt - so stellte sich das vergangene Jahr für viele Beobachter dar. Wolfgang Kraushaar, Politikwissenschaftler am Hamburger Institut für Sozialforschung, ist darangegangen, dieses weltweite Phänomen zu sichten. Dass er dabei die Aufstände in Nordafrika und Arabien und die Proteste in der westlichen Welt in einen Zusammenhang stellt, ist legitim und wohlbegründet. Als Kern der Akteure macht er gut ausgebildete, mit den sozialen Möglichkeiten moderner Kommunikationsmittel vertraute und vor allem junge Menschen aus. Zweihundertfünfzig Seiten und ein kleines Format sind allerdings etwas wenig für diese Tour d'horizon. Der Vergleich der Proteste in Amerika, Chile, Deutschland, Spanien, Portugal, Tunesien, Ägypten, Israel und China hätte mehr Raum verdient. Die Kürze mag aber auch daher rühren, dass der Autor mehr Platz nicht adäquat hätte füllen können, zeigt doch ein Blick in den Anmerkungsapparat, dass es noch keine umfängliche Forschungsliteratur gibt, sondern Kraushaar sich vor allem auf Medienberichte gestützt hat. Nichtsdestotrotz ist dem Autor ein lesenswerter Überblick über einige der politisch prägenden Ereignisse des vergangenen Jahres gelungen. (Wolfgang Kraushaar: "Der Aufruhr der Ausgebildeten". Vom Arabischen Frühling zur Occupy-Bewegung. Hamburger Edition, Hamburg 2012. 255 S., geb., 12,- [Euro].)
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