Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Politik - Region: Naher Osten, Vorderer Orient, Note: 2,3, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Sprache: Deutsch, Abstract: Die neuesten Medienberichte über israelische Militärschläge gegen militante Extremisten im Gazastreifen im März dieses Jahres, lassen die Angst vor einem erneuten Aufflammen der Gewalt in der Grenzregion zu Israel steigen. Es scheint als ob eine friedliche Lösung im israelisch-palästinensischen Konflikt nicht erreichbar sei. Als Ursache dafür wird in den Medien allzu oft die „Terrororganisation“, Hamas verantwortlich gemacht, die mit ihren Gewaltakten, eine existentielle Bedrohung Israels darstelle und konstruktive Friedensverhandlungen verhindere. Doch wer genau ist die Hamas? Welche Ziele und Ideologie verfolgt sie? Und stellt sie tatsächlich eine existentielle Bedrohung für Israel und eine Friedenslösung im Nahen Osten dar? Ziel dieser Arbeit ist es, die Frage zu beantworten, wie es der Hamas gelingen konnte, sich von einer militanten Widerstandsbewegung zu einem politischen Akteur zu entwickeln, dem es nach nicht einmal 19 Jahren nach der eigenen Gründung gelingen sollte, als Wahlsieger aus den palästinensischen Parlamentswahlen hervorzugehen. Des Weiteren soll die Frage geklärt werden, welche Bedeutung dieser Wahlausgang für die Sicherheitslage und für die Wiederaufnahme von Friedensverhandlungen hat. Dazu beleuchte ich zunächst die politischen Umstände zur Zeit der Entstehung der Hamas, um anschließend näher auf deren Ideologie und politischen Ziele einzugehen. Danach untersuche ich die politischen Rahmenbedingungen und Ursachen, die eine Weiterentwicklung der Hamas zu einer politisch partizipierenden Partei und die Teilnahme an den Parlamentswahlen von 2006 beförderten, um als nächstes die Konsequenzen für die Sicherheitslage im Nahen Osten und die Fortführung von Friedensverhandlungen zu analysieren.