Studienarbeit aus dem Jahr 1995 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: Gut, Universität Regensburg (Mittelalterliche Geschichte), Sprache: Deutsch, Abstract: Nürnberg ist eine typische Gründungsstadt aus "wilder Wurzel". Anders als etwa Regensburg, Augsburg, Köln oder Mainz kann die Stadt nicht auf ein reiches römisches Erbe zurückblicken, das über einen frühen Bischofssitz Kontinuität bis ins Mittelalter fand. Für die Anlage der Burg und der ersten Siedlung wählte Heinrich III. einen Ort in karger Umgebung, ohne alten kirchlichen Mittelpunkt und fernab von großen Flüssen, die doch die wichtigsten Verkehrswege der damaligen Zeit darstellten. Begünstigt wurde die Siedlung nur durch ihre Lage im Schnittpunkt wichtiger Landstraßen, die von den alten rheinischen Kulturräumen nach Osten und von Norden kommend weiter nach Italien führten. Der schon fast sagenhaft anmutende Aufstieg der Stadt innerhalb weniger Jahrhunderte zu einer der wichtigsten Metropolen des Reiches ist damit freilich noch nicht zu erklären. Vom Zeitpunkt seiner Gründung an war die Entwicklung Nürnbergs eng mit den politischen Ereignissen des Reiches verbunden. Hierin liegt wohl die eigentliche Bedeutung der frühen Nürnberger Stadtgeschichte. Durch kluges Taktieren ihrer Bürger konnte sich die Stadt von ihrer anfänglichen Rolle als Spielball konkurrierender Mächte zur freien Reichsstadt emanzipieren. Diese Arbeit stellt den Versuch dar, die wichtigen Ereignisse des 12. und 13. Jahrhunderts zusammenzufassen, welche die Basis für diesen Prozeß bildeten. Das regionale Geschehen in Nürnberg und seinem Umland soll in den größeren Zusammenhang der Reichsgeschichte gestellt werden, deren politische Vorgänge den Aufstieg der Stadt maßgeblich gefördert haben.