Ob als literarisches Bild, epistemologische Metapher oder Studienobjekt, die visuelle Wahrnehmung nimmt eine herausragende Stellung in den literarischen und theoretischen Schriften des europäischen 18. Jahrhunderts ein. Sie dient zumeist als Sinnbild für den aufklärerischen Zugang zur Welt, der rationalistischen >Licht- und Augenideologie< (Mergenthaler), welche vor allem das Selbstverständnis der aufklärerischen AutorInnen prägt. Der vorliegende Band zeigt, dass es jedoch zu kurz gegriffen wäre, würde man das 18. Jahrhundert und selbst die Aufklärung im engeren Sinne pauschal als das Jahrhundert des rationalistischen Blicks charakterisieren. Die Komplexität des zeitgenössischen Umgangs mit dem Sehsinn wird hier in ihrem Kern anhand der Thematisierung und Inszenierung von Sinnestäuschungen und Trugwahrnehmungen in literarischen und wissenschaftlichen Texten des 18. Jahrhunderts beleuchtet.
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