Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,3, Philipps-Universität Marburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Gliederung: Einleitung Teil A: Das Leben des Gottfried von Straßburg als Forschungsgegenstand 1. Historische Zeugnisse als Gegenstand der Gottfried-Forschung 2. Die Geschichte der Gottfried-Forschung Teil B: Der Autor Gottfried von Straßburg 1. Das Leben des Gottfried von Straßburg 1.1 Biographische Angaben 1.2 Stand und Bildung 1.3 Religion 2. Zuschreibungen 2.1 Tristan als gesicherte Zuschreibung 2.1.1 Inhalt 2.1.2 Textvorlage 2.1.3 Handschriften 2.2. Mein und Dein und Vom gläsernen Glück als gesicherte Zuschreibung 2.3 Ungesicherte Zuschreibungen Fazit Literaturverzeichnis Eidesstattliche Versicherung Gesamtlänge: 26 Seiten Textauszug: 1. Das Leben des Gottfried von Straßburg 1.1 Biographische Angaben Während es in mittelhochdeutschen Werken durchaus üblich war, dass sich der Autor des Werkes in dem Prolog oder dem Epilog vorstellt und damit seinen Namen und seine Herkunft nennt, so bleiben diese Angaben im Tristan, wie es zunächst scheint, unerwähnt. Der Epilog enthält keinerlei biographische Angaben über den Verfasser, wodurch auch dessen Stand und Bildung ungeklärt bleiben. Auch der Gönner oder Auftraggeber des Tristan wird nicht genannt. Da das Werk Fragment geblieben ist, werden diese Fakten auch nicht nachträglich im Prolog abgehandelt, da ein solcher nicht vorhanden ist. Jedoch baute der Verfasser des Tristan ein Akrostichon in den Text ein, das die Namen des Autors, der Hauptpersonen und des wichtigsten Adressaten (wahrscheinlich den Gönner der Arbeit oder Angehöriger eines Straßburger Stadtpatrizitats oder Mitglied eines elsässischen Adelsgeschlechts) beinhaltet: Gote(frid), Tris(tan) und Isol(den), sowie Dieterich. Damit wird er der mittelalterlichen Tradition doch gerecht und er demonstriert so sein literarisches Selbstbewusstsein. Sein ausführlicher Name „meister Gotfrit von Strazburc“ und somit seine Herkunft, sowie sein sozialer Stand (vgl. Kapitel 1.2) wird lediglich von anderen Autoren, die später gewirkt haben, erwähnt. Eine solche lokale Einordnung findet sich durch die Sprache des Autors bestätigt. Aufgrund fehlender Dokumente, die über die Person Gottfried von Straßburg Auskunft geben, bleibt das Wissen über die Lebensdaten des Autors nur marginal. Die Erwähnung von nichtadeligen Dichtern in urkundlichen Zeugnissen war im frühen 13. Jahrhundert unüblich. Lediglich der Literaturexkurs im Tristan (vgl. 4589 ff.) erlaubt es, eine zeitliche Einordnung vorzunehmen.