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Diplomarbeit aus dem Jahr 1995 im Fachbereich Pädagogik - Pädagogische Psychologie, Note: Gut, Universität der Bundeswehr München, Neubiberg (Fakultät Pädagogik), Sprache: Deutsch, Abstract: "Diederich Heßling war ein weiches Kind, das am liebsten träumte, sich vor allem fürchtete und viel an den Ohren litt." (H. MANN, S. 5) Mit diesen Worten beginnt Heinrich Mann, in seinem Roman "Der Untertan" die Sozialisation von Diederich Heßling zu beschreiben. Diese einfache Charakterisierung von Diederich blieb mir, als ich den Roman zum erstenmal in meiner Schulzeit las, lange im Gedächtnis verhaftet.…mehr

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Produktbeschreibung
Diplomarbeit aus dem Jahr 1995 im Fachbereich Pädagogik - Pädagogische Psychologie, Note: Gut, Universität der Bundeswehr München, Neubiberg (Fakultät Pädagogik), Sprache: Deutsch, Abstract: "Diederich Heßling war ein weiches Kind, das am liebsten träumte, sich vor allem fürchtete und viel an den Ohren litt." (H. MANN, S. 5) Mit diesen Worten beginnt Heinrich Mann, in seinem Roman "Der Untertan" die Sozialisation von Diederich Heßling zu beschreiben. Diese einfache Charakterisierung von Diederich blieb mir, als ich den Roman zum erstenmal in meiner Schulzeit las, lange im Gedächtnis verhaftet. Je weiter ich den Lebensweg und damit die Sozialisation und später die Karriere von Diederich Heßling verfolgte, desto öfters kam mir dieser Satz wieder ins Gedächtnis. Denn es wird immer deutlicher, daß von der Weichheit des Kindes nicht mehr viel übrig bleibt, und das "war", welches Heinrich Mann benutzt, gewinnt eine unheimliche Bedeutung. Es zeigt, wie veränderlich Charaktereigenschaften sind, wenn sie den entsprechenden Kräften ausgesetzt werden. Diese Erkenntnis war für mich der bleibende Eindruck dieses Werkes. Als ich im Laufe meines Studiums mit den verschiedenen Theorien über Sozialisationsprozeße konfrontiert wurde, da dachte ich sehr bald an den Untertan zurück. So wurde die Idee geboren, diesen speziellen Sozialisationprozeß näher zu betrachten und zu untersuchen. Die Hauptfigur des Romans, Diederich Heßling, symbolisiert den Menschen der Wilhelminischen Ära. Heinrich Mann sieht den Untertanengeist, als den dominanten Charakterzug dieser Zeit an. Da Charaktereigenschaften Konstrukte sind, die aus Verhaltensweisen abgeleitet werden, gibt es eigentlich keine bessere Möglichkeit, diese an einem anderen Konstrukt, nämlich einer Romanfigur, aufzuzeigen. So versucht Heinrich Mann an der Figur des Diederich Heßling, prototypisch die Entwicklung der Charakterzüge deutlich zu machen, die einen Untertanen ausmachen. Heßling ist so zu sagen das Musterbeispiel für eine gelungene Sozialisation zum Untertan. An diese Tatsache muß man sich bei der Untersuchung dieser Prozesse immer erinnern. Natürlich wird es mir nicht gelingen, alle Faktoren und Variablen des Sozialisationprozeßes aufzuzeigen oder gar zu definieren. Dazu ist dieser Prozeß zu komplex. Ich möchte vielmehr die im Roman geschilderten Situationen, die für Heinrich Mann die entscheidenden Stationen zum Untertan sind, anhand verschiedener Theorien beleuchten. Im Zentrum meiner Betrachtungen steht "Autorität und Familie", ein Werk von Max Horkheimer, Erich Fromm und Herbert Marcuse. Weiterhin möchte ich mich auf Sigmund Freud und Theodor Adorno stützen...

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