Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nachkriegszeit, Kalter Krieg, Note: 1,2, Die Offizierschule der Luftwaffe, Fürstenfeldbruck, Sprache: Deutsch, Abstract: I. Einleitung Die deutsche Frage, die seit dem 19. Jahrhundert auf die politische Gestalt Deutschlands vor allem im Rahmen der anderen europäischen Staaten abzielt, wird von Historikern häufig in eingeengter Bedeutung auf die Entwicklung der beiden Staaten auf deutschem Boden nach Ende des zweiten Weltkriegs bezogen. Sie umfasst sowohl die kontroversen politischen Systeme der Bundesrepublik Deutschland auf der einen und der Deutschen Demokratischen Republik auf der anderen Seite, als auch die Hintergründe und Maßnahmen, die zur Teilung Deutschlands und schließlich zur Wiedervereinigung 1989/90 führten. Nach der Niederlage im Zweiten Weltkrieg 1945 erfuhr Deutschland eine Aufteilung. Wurden zunächst vier Besatzungszonen der Siegermächte eingerichtet, so entstanden 1949 daraus die beiden getrennten Staaten Bundesrepublik und DDR. Beide Staaten entwickel-ten sich immer weiter auseinander, sodass sie über 40 Jahre lang unvereinbar nebeneinander existierten. Hinzu kam, dass sich beide Staaten an der Frontlinie der von den beiden Supermächten USA und UdSSR angeführten feindlichen Blöcke gegenüberstanden. Erst durch die Lockerung der Blockstrukturen in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts und einer Annäherungen der beiden deutschen Staaten, aber auch durch innere Probleme der Ostblockstaaten und speziell der DDR wurde schließlich eine Wiedervereinigung 1989/90 möglich. Die Errichtung der Berliner Mauer 1961 schuf im Rahmen dieser Entwicklung neue Verhältnisse , die in verschiedene Dimensionen einzuordnen sind. So bedeutet der Mauerbau das Eingeständnis des Versagens des SED-Systems , aber auch die Herstellung einer gewissen Normalität in der Mitte Europas. Andere Autoren betonen in diesem Zusammen-hang die symbolische Bedeutung der Mauer für die Zementierung der deutschen Teilung und die Zerstrittenheit der beiden Blöcke in Europa nach 1945. Wenn man jedoch eher im Rahmen der Gesamtentwicklung von 1961 bis 1989 nach der Rolle des Mauerbaus sucht, so stellt sich die Frage, ob sie lediglich als ein kurzfristig geschickt genutztes Werkzeug der Ulbricht-Regierung zu sehen ist, um die politische Führung der DDR und den Staat selber zu stabilisieren, oder doch längerfristig als Anfang vom Ende der sozialistischen SED-Herrschaft.
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