Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts, Note: 1,7, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (Institut für Philosophie), Sprache: Deutsch, Abstract: In seinem Spätwerk „Die Krisis der europäischen Wissenschaften und die transzendentale Phänomenologie“ macht Edmund Husserl den Begriff der Lebenswelt zu einem zentralen Gegenstand seiner Phänomenologie. Für Husserl ist die Lebenswelt der „eigentliche, der ursprungsechte Sinn“, der selbstverständliche , unbefragte Boden allen wissenschaftlichen und alltäglichen Handelns. Husserl machte mit der Thematisierung des „Lebenswelt“ Begriffs „zum ersten Mal in der Geschichte der Philosophie etwas zum Problem, was bis dahin gar nicht gesehen wurde.“ Durch einen Versuch der Reduktion und der Einführung der Epoché gegenüber den positivistischen Wissenschaften, welche er durch ihre „Idealisierung“ für die Krisis in den Wissenschaften verantwortlich macht, weist er auf das radikale Problem hin, welches „wie eine solche Naivität tatsächlich als lebendige historische Tatsache möglich wurde und immerfort wird, wie eine Methode, die wirklich auf ein Ziel, die systematische Lösung einer unendlichen wissenschaftlichen Aufgabe, ausgerichtet ist und dafür immerfort zweifellos Ergebnisse zeitigt, je erwachsen konnte und dann durch die Jahrhunderte hindurch immerfort nützlich zu fungieren vermag, ohne daß irgendjemand ein wirkliches Verständnis des eigentlichen Sinnes und der inneren Notwendigkeit solcher Leistungen besaß.“ Die Lebenswelt und das damit inbegriffene Problem der Mathematisierung der Natur sowie die Analyse der Lebenswelt gehören zu den bekanntesten Untersuchungen Husserls und wurden auch außerhalb der Philosophie zum Beispiel in der Soziologie bekannt, unter anderen durch Niklas Luhmann und seine Kommunikation als Operation sozialer Systeme innerhalb der Systemtheorie. Husserls Beschreibung der Krisis erhebt den Anspruch mit der „Geschichtlichkeit wissenschaftlicher Theorien und ihrem Verhältnis zum konkreten, historischen Leben“4 eine Beschäftigung zu betreiben, welche weit über eine rein empirische Analyse hinausgeht.