Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Allgemeines und Theorien, Note: 2,0, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Veranstaltung: Grundbegriffe der Politikwissenschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Begriff der Macht ist ein nicht leicht zu fassender. Nach Hannah Arendt vermischen viele große Denker den Begriff der Macht mit dem der Gewalt1. Die weithin anerkannte Definition von Macht bei Max Weber sieht diese als "Chance, innerhalb einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen, gleichviel worauf diese Chance beruht "2. Weber setzt schon ein Ziel, das es zu erreichen gäbe voraus und argumentiert in eine andere Richtung als Arendt. Zudem bleibt er so ungenau, dass diese Definition ebenso dem Gewaltbegriff Arendt entsprechen könnte. Neben Max Weber zitiert Hannah Arendt zur Veranschaulichung C. W. Mills, der Gewalt als "aufs höchste gesteigerte Macht" bezeichne 3. Wie wir sehen werden, funktioniert diese Verbindung nach Arendts Definitionen nicht. Und Jouvenel rechne zum Wesen des Staates den Krieg; bei Arendt sei Staat aber der bloße Überbau aus Gesetzen und Institutionen, welche durch legitime Machtverhältnisse entstanden seien, und daher Gewalt als Wesenseigenschaft von vornherein ausgeschlossen4. Jürgen Habermas hat Arendts Begriff von Macht grundlegender analysiert und kommt zu dem Schluss, dass dieser vor allem normativ gedacht werden muss. Daher kann er nicht empirisch an bestehenden Machtsystemen geprüft werden. Ein Phänomen wie strukturelle Gewalt kann daher in ihrem Verständnis nicht existieren. Es soll mit dieser Arbeit unter Zuhilfenahme einer Abhandlung zu Macht von Jürgen Habermas Hannah Arendts Begriff der Macht - auch in Abgrenzung zu dem der Gewalt - dargestellt werden. In der Realität wird dieser wohl in der Reinheit nicht anzutreffen sein, was Arendt auch selber zugibt5. Doch mit einer Begriffsdefinition, die das eigentlich Wesentliche der Macht beschreibt, lassen sich deutlicher bestehende Verhältnisse unterscheiden und Missstände in einem politischen System erkennen.
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