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Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1, Philipps-Universität Marburg, Veranstaltung: HS 'Die literarästhetische Kontroverse zwischen Thomas und Heinrich Mann', Sprache: Deutsch, Abstract: Keiner hat bislang so umfassend wie Helmut Koopmann dargelegt, dass Thomas Manns Gesamtwerk im Bruderzwist seine größte Inspiration gefunden hat. Thomas Mann brauchte seinen Bruder als Antipoden, um sich in Abgrenzung zu ihm selbst zu definieren; sein Werk ist Ausdruck dessen. Die „Betrachtungen eines Unpolitischen“ sind auf dem Höhepunkt dieser…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1, Philipps-Universität Marburg, Veranstaltung: HS 'Die literarästhetische Kontroverse zwischen Thomas und Heinrich Mann', Sprache: Deutsch, Abstract: Keiner hat bislang so umfassend wie Helmut Koopmann dargelegt, dass Thomas Manns Gesamtwerk im Bruderzwist seine größte Inspiration gefunden hat. Thomas Mann brauchte seinen Bruder als Antipoden, um sich in Abgrenzung zu ihm selbst zu definieren; sein Werk ist Ausdruck dessen. Die „Betrachtungen eines Unpolitischen“ sind auf dem Höhepunkt dieser Konfrontation entstanden. Die Auseinandersetzung mit den Begriffen der Satire und der Ironie in den „Betrachtungen“ ist daher nur im Kontext des Bruderzwistes zu verstehen. Das scheinbare Paar „Satire und Ironie“ ist als harter Kontrast formuliert, es spiegelt die gegensätzliche Kunstauffassung der Brüder Mann wider. Wenn Thomas Mann in den „Betrachtungen eines Unpolitischen“ von Satire und Ironie spricht, dann hat er auch hier, wie in den vorangehenden Kapiteln, die Auseinandersetzung mit dem „Zivilisationsliteraten“ vor Augen, die Kontroverse mit seinem Bruder Heinrich Mann. Während er im Kapitel über „Ästhetizismus und Politik“ noch zwischen einer richtigen und einer falschen Satire - nämlich der radikalen, gesellschaftskritischen Satire - unterscheidet, grenzt er im letzten Kapitel Radikalismus und Ironie gegeneinander ab. Die Definition einiger zentraler Begriffe muss für das Verständnis von Thomas Manns Vorstellung von Ironie geklärt werden: Konservativismus, Erotik und die Mittlerstellung der Ironie zwischen Leben und Geist. Gegenpole dazu sind der Radikalismus, die gesellschaftskritische Satire, der Nihilismus und nicht zuletzt der Zivilistationsliterat, in dem sich der Konflikt mit Heinrich Mann wohl am augenscheinlichsten herauskristallisiert. Thomas Mann entwirft zwei gegensätzliche, unvereinbare Geisteshaltungen: Den Radikalismus und die Ironie. Beide sind gekennzeichnet durch ein unterschiedliches Verhältnis zu den beiden Polen Geist und Leben. Beeinflusst ist Thomas Manns Begrifflichkeit von Ironie vor allem von Friedrich Nietzsche und der romantischen Ironie, wie noch aufgezeigt werden soll. Zwei Thesen sollen schließlich in der vorliegenden Arbeit überprüft werden:1. Thomas Manns Ironie-Begriff ist eine Abgrenzung zur Kunstauffassung von Heinrich Mann. 2. Thomas Manns Ironie-Begriff ist im Wesentlichen beeinflusst von Friedrich Nietzsche und der romantischen Ironie.