Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - 1848, Kaiserreich, Imperialismus, Note: 1,0, FernUniversität Hagen, Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Im Vergleich dazu spielt der Streik von 1905 eher eine untergeordnete Rolle, obwohl er sehr interessante Aspekte aufweist, nämlich das Ausmaß des Streiks hinsichtlich der teilnehmenden Bergleute, die Differenzen zwischen den Gewerkschaftsführern und den lokalen Funktionären bzw. Arbeitern sowie die Bewertung des Streikabbruchs und der Ergebnisse des Ausstands. In dieser Hausarbeit sollen deshalb im wesentlichen zwei Komplexe behandelt werden. Zunächst werden die einzelnen Streikphasen beschrieben, um anschließend die Bewertung des Streiks aus der Sicht der beiden größten Gewerkschaften, dem Deutschen Bergarbeiter- Verband ("Alter Verband" genannt) und dem Gewerkverein christlicher Bergarbeiter, darzustellen. Diese Beschränkung scheint auf Grund der Organisationsgrade der einzelnen Gewerkschaften vertretbar, zumal von ihnen zahlreiche Publikationen vor liegen, aus denen die Bewertung gewonnen werden kann. Dies bezieht sich allerdings ausschließlich auf die Beurteilung des Verlaufs und der Ergebnisse aus einer "Post-Streik- Sicht", da die Veröffentlichungen unter dem Eindruck des Streikendes und der Kenntnis der Folgen entstanden. Sie sind somit für die tatsächliche Einschätzung während des Streiks nicht verwertbar. Konkret geht es somit um die Fragestellung, wie es zu der geschlossenen gewerkschaftlichen Aktionslinie trotz der bestehenden Rivalitäten kommen konnte. Desweiteren soll gezeigt werden, welche Konsequenzen das einheitliche Vorgehen der Arbeitgeber gegen die streikenden Bergle ute hatte und welche Konsequenzen die Regierung mit der Berggesetznovelle aus dem Streik zog. Schließlich ist noch zu klären, welche organisatorischen Änderungen vor allem bezüglich der Finanzierung die Gewerkschaften als Lehre aus dem Streik vornahmen. Nicht Bestandteil dieser Untersuchung sind die Positionen weiterer gesellschaftlicher Gruppen, wie die Unternehmer und die Sozialdemokratische Partei, obwohl sich hier einige reizvolle Ansätze ergeben. Erstere wäre vor allem als Gegendarstellung zu den Gewerkschaften interessant. Eine Betrachtung der sozialdemokratischen Einschätzung müßte insbesondere vor dem Hintergrund der zahlreichen personellen Überschneidungen zwischen "Altem Verband" und Sozialdemokratie sowie deren anerkannter Nähe erfolgen und dabei die strittigen Positionen und die Vorwürfe der Sozialdemokratie an den "Alten Verband" vor allem wegen des Zusammengehens mit den "Christlichen" untersuchen. Dieses sprengte aber den Umfang dieser Arbeit.
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