Humorvoll, informativ und bestens recherchiert
In ihrem neuen Buch "Der beste Platz zum Leben - Wie ich loszog, ein Zuhause zu finden, das zukunftstauglich ist und glücklich macht" stellt Anne Weiss unterschiedliche Wohnformen vor und schildert mitreißend und humorvoll ihre persönlichen Erfahrungen
mit den von ihr durchgeführten Wohnexperimenten. Sie beschreibt die Wohnungsprobleme und…mehrHumorvoll, informativ und bestens recherchiert
In ihrem neuen Buch "Der beste Platz zum Leben - Wie ich loszog, ein Zuhause zu finden, das zukunftstauglich ist und glücklich macht" stellt Anne Weiss unterschiedliche Wohnformen vor und schildert mitreißend und humorvoll ihre persönlichen Erfahrungen mit den von ihr durchgeführten Wohnexperimenten. Sie beschreibt die Wohnungsprobleme und Wohnungsnot in unserem Land und erklärt kurzweilig und fesselnd geschichtliche, politische und gesellschaftspolitische Hintergründe.
Die Autorin ist Ende vierzig, Minimalistin aus Überzeugung, ökologische Nachhaltigkeit ist ihr wichtig. Anne Weiss fährt mit dem Fahrrad und dem Zug statt mit dem Auto, macht sich Gedanken über unsere Zukunft sowie menschenwürdiges und bezahlbares Wohnen. Sie beschließt, unterschiedliche Wohnexperimente durchzuführen und erzählt in ihrem Buch, welche Erfahrungen sie dabei machte. So begleiten wir sie bei ihren Umzügen u.a. in ein Haus auf dem Land und in einen Eisenbahnwaggon. Sie wohnte in einem Tiny House, im Smart Home eines Freundes, hat sich in einem Ökodorf mit Selbstversorgung eingebracht und in einer Jurte gewohnt. Mitreißend und äußerst unterhaltsam beschreibt sie nicht nur ihre Aufenthalte und deren Vor- und Nachteile, sondern vermittelt auch weiteres Hintergrundwissen über die jeweilige Wohnform. Über ihre Wohnexperimente hinaus gibt es auch interessante Kapitel über Wohngenossenschaften und Projekte, Wohnen im Alter sowie den Wohnungsmarkt. In ihrem Nachwort widmet sich die Autorin besonders den Problemen wohnungsloser Menschen.
Anne Weiss' gründliche Recherche zu vielen Themen hat mich sehr beeindruckt, die Ausführungen zur Wohnsituation im 19. Jahrhundert fand ich hochinteressant. Außerdem weiß ich nun mehr über smartes Wohnen, Solarstromgewinnung, autofreie Siedlungen, Selbstversorgung, optimale Baumaterialien und deren Lebensdauer, Strohballenhäuser und Genossenschaftsmodelle. Ich kann mir vorstellen, dass das Buch vielen, die ihren besten Platz zum Leben noch nicht gefunden haben, wertvolle Denkanstöße geben kann. Sehr hilfreich sind auch die zahlreichen Links, die zu weiteren Informationen führen, sowie das 12-seitige Quellenverzeichnis am Ende des Buches. Ich finde die Mischung aus Sachbuch und eigenen Erlebnissen der Autorin äußerst gelungen und hatte dank des schönen Sprachstils und ihres netten Humors sehr viel Lesefreude.
Absolute Leseempfehlung für dieses unterhaltsame, informative und bestens recherchierte Buch!