Sie ist hier aufgewachsen, man hat ihr übel mitgespielt, und nun ist sie gekommen, um alte Schulden einzufordern oder zu begleichen. Das tut sie auf die ihre eigene charmante Art, auch unerbittlich und am Ende aufschlussreich für viele. Dabei macht es einen großen Unterschied, ob Therese Giehse wie 1956 auf der Bühne steht oder Christiane Hörbiger vor laufender Kamera. Wenn ein dreiteiliges Bühnenstück auf Zelluloid gebannt wird, bleibt immer etwas auf der Strecke, anderes gesellt sich illustrierend hinzu. Es bekommt dem trocken-hintergründigen Humor des Schweizers ganz gut, ein wenig ausgeschmückt zu werden in zeitgemäßer Adaptierung. Ob Versuche dieser Art notwendigerweise zur Verflachung führen müssen, bleibt strittig, wird doch bei Dürrenmatt nicht immer alles deutlich wie etwa auch in seinem Durcheinandertal. Die alte Dame tritt mit der inzwischen erworbenen Grandezza auf, die ihr als jungem Mädchen von den Dorfbewohnern rundheraus abgesprochen wurde. Sie haben es indes nicht sehr weit gebracht, das Wirtschaften in der Gemeinde steht kurz vor seinem bitteren Ende, sodass man trotz allem, was war, inständig auf Erlösung hofft. Die wird freilich nur gegen einen hohen Preis gewährt, der sie ihren Stolz und manches Zugeständnis kostet. Die allzu gern vom Tisch gewischte Vergangenheit wird noch einmal brühwarm serviert.
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