Der Bildbegriff stellt im Denken der Rheinischen Mystiker und bei Nikolaus von Kues einen zentralen Verständnisschlüssel da. Systematisch spannt der Begriff ein Feld zwischen Anthropologie, Malerei und theologischer Gotteslehre auf. So lautet die cusanische Bestimmung des Menschen, er sei ein „lebendiges Bild Gottes“. Die Lebendigkeit dieses Bildes kommt speziell in seinem Verhältnis zu Gott zum Ausdruck; es ist von Seiten des Menschen aus als ein Erkenntnisweg zu beschreiben, bei dem Selbst- und Gotteserkenntnis einander bedingen. Beide Seiten dieses Bildverständnisses sind ein wesentliches Thema der Wechselbeziehungen zwischen diesen philosophisch-theologischen Positionen und der Malerei der Zeit. Der vorliegende Band eröffnet exemplarische Perspektiven auf diese Dimensionen des Bildbegriffs zwischen Meister Eckhart und Nikolaus von Kues.