Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Humboldt-Universität zu Berlin (Philosophische Fakultät II / Institut für deutsche Literatur), Veranstaltung: Mosaik - DDR-Literaturgeschichte im Comicspiegel, Sprache: Deutsch, Abstract: Dass Literatur, Sprache und andere ähnliche Formen der skriptografischen Kommunikation ohne Zweifel, in allgemein ästhetischer Hinsicht, unter dem Oberbegriff "Kunst" zu fassen sind, darüber waren und sind sich nicht nur die Intellektuellen einig. Und dennoch gibt es klare Unterscheidungskriterien, die die Kunst an sich eindeutig von der Literatur trennen. Umgangssprachlich meint der Begriff Kunst, wie auch das unter der gleichen Bezeichnung beschriebene Unterrichtsfach in der Schule, die Malerei, die grafische Gestaltung oder Herstellung unterschiedlichster Plastiken oder Skulpturen. Wie verhält sich aber diese Begriffsdifferenzierung, wenn Bild und Wort eine gemeinsame Einheit darstellen, sogar so eng miteinander verknüpft sind, dass sie ein neues Medium bilden? Gemeint sind hier Comics, die die Grenzen zwischen Kunst und Literatur verwischen und somit ein neues Genre öffnen, das die Menschen, vorrangig Kinder und Jugendliche, auf hedonistische Weise neu befriedigen kann. Waren es einst erste Höhlenmalereien, die in Reihenfolge eine grafisch dargestellte Handlung ergaben, so ist es heute eine zahlreiche und sich stetig vergrößernde Masse an Heften und Büchern, die die Leser mit zum Teil abenteuerlichen, grotesken oder auch utopischen Inhalten locken. Der künstlerischen Zusammenarbeit Hannes Hegen und Lothar Drägers ist es zu verdanken, dass im Dezember 1955 auch in der DDR dem Ruf nach einer neuen, einer anderen Form der Literatur gefolgt wurde. Durch ihre Ideen und deren grafischer Umsetzungen entwickelte sich das Comicbook "Mosaik". Dem als Trivialliteratur stilisierte "Mosaik" wurde nachgesagt inhaltlich die Klischee-Reproduktion und Verfälschung der Wirklichkeitsdarstellung zu bedienen. Dass Hegen und Dräger aber auch didaktischen Ansprüchen genügen wollten, zeigten die Hefte erst allmählich im Laufe ihres Erscheinungszeitraums. Hier setzt nun die Analyse an, ob Kunst, erneut als ästhetischer Oberbegriff gefasst, und speziell das Mosaik-Comic samt der enthaltenden Weltraumserie tatsächlich nicht nur einen hedonistischen, sondern auch vielmehr einen bildenden und erzieherischen Charakter, wie von Hegen und Dräger beabsichtigt, besaß. Unter Einbeziehung der Bildungs- und Erziehungspolitik in der DDR von 1945 bis 1960 und natürlich dem Mosaik-Comic ans ich soll geklärt werden, inwieweit der damalige dudensche Eintrag und die Vorwürfe der Kunst- und Literaturszene der DDR bestätigt oder als unberechtigt kritisierend zurückgewiesen werden können.
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