Der Blick auf den kirchlich Anderen – wovon ist er geprägt? Über die Jahrhunderte haben Ost- und Westkirche eigene Traditionen und markante Identitäten entwickelt. Daraus ist wechselseitige Bereicherung, aber auch Abgrenzung und Polemik erwachsen. Die heutige Begegnung von orthodoxer und katholischer Kirche findet so vor einer historisch gewachsenen Fülle an Eigen- und Fremdwahrnehmungen statt. Sie wirken im "kollektiven Gedächtnis" beider Kirchen fort. Sie können instrumentalisiert werden und unterliegen einer Veränderung und Entwicklung. Vor allem aber sind sie maßgebliche Faktoren, die heutige Begegnungen und wechselseitigen Austausch mitbestimmen. Einsichten aus (kirchen-) historischer, theologischer und soziologischer Perspektive tragen je das Ihre dazu bei, Chancen zu einem Miteinander wahrzunehmen und zu ergreifen.