Blues- ein Begriff der nicht nur eine Musikform beschreibt. Oft auch als Devils Music deklariert, wird dem Blues die Seele der afroamerikanischen Bevölkerung zugesprochen. Immer geprägt von dem geradezu romantisierten Bild des authentifizierten Bluesmusikers: ländlich, männlich, einsam, ziellos, besitzlos, unkommerziell und durchdrungen von Kummer und Leid. Mit dieser weit verbreiteten Assoziation wird der Blues einer reinen Männerdomäne zugeordnet. In Hinblick auf die Ausübung von professioneller Musik stand und steht die Frau im Schatten des Mannes. Doch in der ausschlaggebenden Phase des Populärwerdens, als der Blues beginnt in der Bevölkerung Anklang zu finden, in der Phase als er die Unterhaltungsbühne betritt und als er der Kommerzialisierung nachgibt, kann der Blues nicht weiblicher sein. Blues Queens - funkelnde paillettenbehangene Kleider, Schultern, die mit pompösen Boafedern geschmückt sind - sie verkörpern ein Bild des Blues, die dem heutigen Bild des Bluesmusikers völlig diametral gegenüber steht. Was verursacht diese ungewöhnliche Entwicklung und aus welchen Gründen schwankt diese wieder in eine reine Männerdomäne zurück? Wenn der Blues heute von der Masse als männlich verstanden wird, warum wurde er dann nicht von den Männern in die Professionalität erhoben? Was hatten Frauen zu dieser Zeit was die Männer nicht hatten? Kann dies ausschließlich auf eine sexistische Begründung zurückfallen oder spielen hier auch musikalische Tatsachen und Unterschiede eine Rolle? Dieses Buch versucht das Vorurteil 'Plüschmilieu' zu räumen und verfolgt ganz gegenteilig das Ziel, die fundamentalen Errungenschaften von Frauen bezüglich ihrer Bluesperformance aufzuzeigen und zu ergründen.
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