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Über das Buch Das Psychogramm eines Mörders: Ein junger Mann bringt seine Mutter um und stellt sich freiwillig der Polizei. Der Fall macht Schlagzeilen. Er sei mit seiner Mutter in einen Blumenkrieg verwickelt gewesen, sagt er, wie ihn die Indianer Altmexikos führten. Der Sinn jener Blumenkriege bestand darin, den Nachschub an Menschenopfern zu garantieren, damit die Sonne erneut aufgehen konnte. Die Erzählung »Der Blumenkrieger« basiert auf einem realen Vorfall aus dem Berlin der Zwanzigerjahre: Max ›Calisto‹ Thielecke, der sich den Namen Sujamani gegeben hat, wird 1930 wegen Mordes an seiner…mehr

Produktbeschreibung
Über das Buch Das Psychogramm eines Mörders: Ein junger Mann bringt seine Mutter um und stellt sich freiwillig der Polizei. Der Fall macht Schlagzeilen. Er sei mit seiner Mutter in einen Blumenkrieg verwickelt gewesen, sagt er, wie ihn die Indianer Altmexikos führten. Der Sinn jener Blumenkriege bestand darin, den Nachschub an Menschenopfern zu garantieren, damit die Sonne erneut aufgehen konnte. Die Erzählung »Der Blumenkrieger« basiert auf einem realen Vorfall aus dem Berlin der Zwanzigerjahre: Max ›Calisto‹ Thielecke, der sich den Namen Sujamani gegeben hat, wird 1930 wegen Mordes an seiner Mutter verurteilt. Während der Untersuchungshaft schreibt er einen Lebensbericht. Der reale Lebensbericht liefert die Eckdaten dieses Textes – einer zum Psychogramm eines Muttermörders verdichteten Erzählung. Einfühlsam arbeitet die Ethnologin Jeanette Erazo Heufelder die beklemmende Grundstimmung dieser Mutter-Sohn-Tragödie heraus und zeichnet nach, wie der Sohn auf seiner Flucht vor der ihn vereinnahmenden Mutter in eine Fantasiewelt abdriftet. Denn in der wirklichen Welt ist er gezwungen, auf engstem Raum mit einer Mutter zusammen zu leben, die ihm kein eigenes Leben lässt. In der Welt in seinem Kopf, in der sich indianische Weltvorstellungen wahnhaft mischen, kann er sich neu erfinden und sogar die Katastrophe – die Tötung seiner Mutter – zu einem welterhaltenden Element verklären. »Eine kleine, konzentrierte Geschichte, die auf engem Raum große Fragen von Schuld, Macht, Missbrauch und Verantwortung auslotet. « Ulrich Noller »Böser, gemeiner, brutaler als jemals zuvor sind die aktuellen Krimis. Spekulative Gewalt, absurde Psycho-Konstruktionen, abgedrehte Serien-Killer und Ermittler sollen die Leser fesseln. Dabei geht das auch viel einfacher – wenn man sich wie die Ethnologin Jeanette Erazo Heufelder einen authentischen Fall vornimmt und einfach nur einen guten Text darüber schreibt: „Der Blumenkrieger“ ist konzentrierte Prosa, verdichtetes Leben, empathische Annährung an den Täter und seine Motive. « FOCUS Über die Autorin Jeanette Erazo Heufelder, geb. 1964, lebt in Potsdam und schreibt über Lateinamerika – bevorzugt Biografien und literarische Reportagen. »Der Blumenkrieger« ist ihr belletristisches Debüt. Zuletzt veröffentlichte Jeanette Erazo Heufelder den »Drogenkorridor Mexiko« (Transit Verlag 2011), einen Road Trip durch die Schneise der Zerstörung, die die Druckwelle der Gewalt auf der mexikanischen Landkarte hinterlassen hat.