Masterarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Buchwissenschaft, Note: 1,3, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Deutsche : Abteilung Buchwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Im Zuge der Digitalisierung ab Ende des 20. Jahrhunderts hat sich die globale Gesellschaft sehr schnell und sehr stark verändert. An nahezu allen Stellen des täglichen Lebens bieten digitale Technologien eine Vereinfachung des Alltags und, neben vielen weiteren Dingen, vor allem auch eine Erweiterung und Veränderung unseres Kultur- und Informationskonsums. Insbesondere letzterer Aspekt erfährt vor allem in der globalen Buchbranche durchaus auch kritische Betrachtung: Neuere Technologien werden nicht nur als Erweiterung, sondern vorrangig als Bedrohung bereits bestehender Medien (im Falle der Buchbranche also als Bedrohung des Buches) aufgefasst. Tatsächlich hat sich seit dem Beginn der Digitalisierung der Buchmarkt stark verändert: Seit den späten 1990er Jahren erweiterte sich die seit Jahrhunderten bestehende, um das kulturelle Leitmedium ,(gedrucktes) Buch' aufgebaute Branche um eine Mehrzahl neuer, in Materialität und Medialität vom Printbuch verschiedener Publikationsformen. Diese Arbeit möchte sich, aufbauend auf einer Übersicht zur Medienlandschaft der deutschen Buchbranche im 21. Jahrhundert, zunächst der Definition des Buchbegriffes widmen sowie die Fragen klären, wie sich das Medium Buch im Rahmen der Digitalisierung verändert hat sowie ob und inwiefern eine Neudefinition dieses Begriffes notwendig ist, um auch die neuen Publikationsformen, die sich aktuell auf dem deutschen Buchmarkt etablieren und etabliert haben, miteinzubeziehen. Sodann soll herausgearbeitet werden, welche Konsequenzen die Präsenz dieser neuen Publikationsformen auf dem deutschen Buchmarkt für die Branche mit sich bringt, wenn es um die Anwendung rechtlicher Regulierungen, insbesondere des Buchpreisbindungsgesetzes und des Umsatzsteuergesetzes, geht. Gerade an dieser Stelle, nämlich der rechtlichen Definition besagter neuer Publikationsformen und der Anwendung von buchbranchenrelevanten deutschen Gesetzen auf diese Medien, tritt eine Vielzahl von Problemen auf, die in der Branchenpresse und auch im Alltag der Branchenteilnehmer sehr präsent sind. Weiterhin sollen jedoch auch Problematiken beleuchtet werden, die nicht aus Unzulänglichkeiten in der begrifflichen Definition, sondern vielmehr aus Unterschieden in der materiellen Medialität (print/digital) resultieren. Im Fokus sollen hierbei das Buchpreisbindungsgesetz und das Umsatzsteuergesetz stehen, wobei jedoch in einem kurzen Exkurs auch der Jugendmedienschutz-Staatsvertrag betrachtet wird.
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