Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Politik - Region: Afrika, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Geschwister-Scholl-Institut für Politische Wissenschaften), Veranstaltung: „Neue“ oder „alte“ Kriege? - Dimensionen und Ursachen gewaltsamer Konflikte seit den 90er Jahren, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Sudan – Afrikas flächenmäßig größter Staat ist uns aus den Medien fast ausschließlich durch negative Schlagzeilen bekannt. Im Moment fokussieren sich die Berichte beinahe ausnahmslos auf das Flüchtlingsdrama in der Provinz Darfur, welches wohl eine humanitäre Katastrophe von noch ungeahntem Ausmaß nach sich ziehen wird. Seitdem das Land 1956 von den Briten in die Unabhängigkeit entlassen wurde, wurden die vorwiegend kurzen Perioden ziviler Regierungen stets durch Militärdiktaturen abgelöst. Der Bürgerkrieg, der das Land seit 1955, bis auf eine kurze und äußerst brüchige Friedensphase zwischen 1972 und 1983 erschüttert, wird darüber hinaus beinahe vergessen. Als längster Bürgerkrieg der Welt hat der Konflikt zwischen dem Norden und dem Süden leider schon traurige Berühmtheit erlangt. Diese Arbeit wird die zwei Phasen des Konfliktes genauer untersuchen. Im Zentrum wird dabei die Frage stehen, ob es sich bei der zweiten Phase des Bürgerkrieges um einen sogenannten „neuen“ Krieg handelt, dem andere Motivationen zugrunde liegen, als dies noch in der ersten Phase des Konfliktes der Fall war. Zunächst ist jedoch eine theoretische Annäherung an das Thema „alte“ versus „neue“ Kriege nötig, um die möglichen Veränderungen im Verlauf des Sudankonfliktes analysieren zu können. Nach einem kurzen historischen Abriss werden anschließend die Konfliktphasen auf die dahinterliegenden politischen und ökonomischen Motive untersucht, um in der abschließenden, vergleichenden Analyse die Bedeutung der aktuellen Theorien hinsichtlich der „neuen“ Kriege zu beurteilen. Dabei wird vor allem die Frage, ob es sich beim Konflikt im Sudan tatsächlich um einen „neuen“ Krieg handelt, im Zentrum stehen.