Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Geschichte Europas - Zeitalter Weltkriege, Note: 1,3, Universität Rostock (Historisches Institut), Veranstaltung: Geschichte des Kommunismus, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit thematisiert die Ursachen, Umstände und Folgen der „Politik des 4. Augusts“. Hierfür werden zunächst Standpunkt und Einfluss sowohl der SPD als auch der II. Sozialistischen Internationale in Fragen der Kriegsvermeidung analysiert und in Bezug auf die spätere Burgfriedenpolitik kontextualisiert. In einem sich anschließenden zweiten Teil folgt die skizzierende Darstellung der Entwicklungen und Konfliktlinien, welche die Entscheidung zur Kriegskreditbewilligung flankierten. Dabei liegt ein besonderes Augenmerk auf die Auseinandersetzungen der Reichstagsfraktion und der Umschwung der Kriegsstimmung mit Bekanntwerden der russischen Mobilmachung. Schließlich werden die wesentlichen Etappen des Spaltungsprozesses innerhalb der deutschen Arbeiterbewegung bis zur Gründung der Sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft (SAG) herausgestellt und erläutert. Am 4. August 1914, vor dem Hintergrund der britischen Mobilmachung und des drohenden Krieges, appellierte Kaiser Wilhelm II. in seiner Ansprache zur Eröffnung des Reichstags: „Ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur Deutsche!“. Es handelte sich dabei um die Wiederholung des von ihm bereits drei Tage zuvor proklamierten Signum des Burgfriedens. Dieser impliziten Forderung, sich in die „vaterländische Front“ einzureihen, folgte die SPD-Reichstagsfraktion durch die Zustimmung der Kriegskredite – geschlossen und bedingungslos. Dabei erscheint dieser Akt nicht erst in der historischen Nachbetrachtung symbolträchtig und folgenreich, tatsächlich berieten bereits Zeitzeugen über Weg und Ziel dieses Schulterschlusses einer Partei der prinzipiellen Opposition mit der reaktionären Führung des Kaiserreiches.