Einfach nur den Alltag hinter sich lassen, sich auf sich selbst besinnen - das war Antrieb und Ziel der Autorin, als sie sich, wie viele vor ihr, auf den schon häufig beschriebenen Pilgerweg begab. Hinzu kam die gespannte Erwartung, ob und was das Pilgern mit ihr machen würde. Sie entschied sich für die softe Version. Mit einem kleinen Rucksack lief sie eine Teilstrecke des Pilgerweges von knapp 250 Kilometern in zehn Tagen. Sie übernachtete nicht in Mehrbett-, sondern ganz komfortabel in Zweibettzimmern. Trotz der "leichten" Art des Pilgerns hielt der Camino so viele Überraschungen für sie bereit, dass sie ihn sofort wieder gehen würde. Stimmungsvoll und detailreich weiß die Autorin von den kleinen, ganz unspektakulären Dingen während ihres kleinen Abenteuers zu berichten, die diesen Reisebericht besonders lesenswert machen und aus der Fülle der Literatur über den Jakobsweg herausheben. Nach Abschluss der Lektüre ist man geneigt, seine Sachen zu packen, um sich selbst auf den Camino zu begeben.