"Ein Epos großen Stils." Heinrich Mann Ist er es, oder ist es ein Gespenst? Der verwirrte alte Mann, der an einem windigen Abend auf dem Kapuzinerplatz in Valognes steht, weckt die Erinnerungen an einen großen Coup des Widerstands gegen die Revolution: die Befreiung des zum Tode verurteilten Chevalier Des Touches 1799. Die Ereignisse liegen drei Jahrzehnte zurück und man wähnte den Chevalier längst tot. Aufgeschreckt durch seine vermeintliche Wiederkehr, erzählen sich in einem Salon bei knisterndem Feuer ein paar Landadlige, die schon bessere Zeiten gesehen haben, seine abenteuerliche Geschichte. Unter ihnen die taube Aimée de Spens, die darin eine zentrale und einigermaßen pikante Rolle spielt und nicht ahnt, dass man von ihr spricht. Der Chevalier Des Touches, einer der wichtigsten Romane von Jules Barbey d'Aurevilly, erscheint in dieser Ausgabe mit den Texten von Heinrich Mann und Michel Serres und den Illustrationen von Félix Buhot zum ersten Mal auf Deutsch.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Allzu viel zum Roman "Der Chevalier Des Touches" verrät Tobias Schwartz nicht in seiner Rezension. Nur so viel, dass es sich um ein Hauptwerk des Autors handelt, in dem es um den Widerstand adliger Partisanen gegen die Französische Revolution geht, erfahren wir. Schwartz lässt keinen Zweifel daran, dass das Buch unbedingt lesenswert ist, wie überhaupt alles von Barbey d'Aurevilly, einer schillernden und widersprüchlichen Figur der französischen Literatur des 19. Jahrhunderts, der gegen Goethe polemisierte, aber, wie der Rezensent nachweist, literarische Kniffe mit ihm teilte, der die Realisten verachtete, aber selbst einer der größten unter ihnen war. In Deutschland ist d'Aurevilly bislang "zum ewigen Geheimtipp verdammt", weiß Schwartz und hofft, dass sich das mit diesem Buch endlich ändert.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH