Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Freie Universität Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Euripides schuf 431 v. Chr. das Schauspiel und die Tragödie Medea und bediente sich dabei an der Argonautensage des griechischen Mythos. Medea, eine Königstochter, wird von Ihrem Mann Jason mit einer anderen Frau betrogen, obwohl sie aus Liebe zu Jason ihren Vater verraten, den Bruder getötet und ihre Heimat verlassen hatte. Ihre tobende Wut macht auch vor ihren eigenen Kindern, dem König, sowie Jasons neuer Frau nicht halt, welche sie aus Rachsucht tötet und anschließend flieht. In der attischen Tragödie hatte der Chor auf der Bühne eine tragende Position. Diese steht im Vergleich zur heutigen konträr. Für die Frage, was die Figurenhandlung im Drama beeinflusst, ist das Dramenelement Chor im zeitgenössischen Theater nicht mehr so bestimmend. Ganz anders verhält es sich im antiken Theater. Deshalb soll es im Folgendem auch Beachtung erfahren. Auch die Eigenheiten des aristotelischen Dramas werden thematisiert, da der Chor für die Einhaltung dieser von entscheidender Rolle ist. Der Chor ist selbst Zuschauer der Tragödie, wirkt aber auch auf den Zuschauer, in dem er unter anderem Gedanken äußert, Empfehlungen ausspricht und Rat liefert. Er ist aber auch Handlungsträger und handlungsbeeinflussender Faktor im Drama. Jede Verwendung des Chores wird bei Euripides von einer bestimmten künstlerischen Absicht getragen. Durch den Chor gelingt es Euripides immer wieder zu kommentieren und dadurch Kriterien festzulegen, wie Ereignisse interpretiert werden können. Durch diese besonders vielfältige Funktion wird ihm eine einzigartige Stellung im Drama zu Teil, welche es zu untersuchen gilt.
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