Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Geschichte der Geographie, Note: 1,7, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Insitut für Sozialgeographie), Sprache: Deutsch, Abstract: Sozialgeographie versteht sich als Wissenschaft von „Raum“ und „Gesellschaft“. Ein Blick in die Fachgeschichte zeigt jedoch, dass die Geographen bis in die 60er Jahre des vergangen Jahrhunderts eine Wissenschaft betrieben haben, die sich primär auf den „Raum“ konzent¬rierte und die „Gesellschaft“ weitestgehend außer Acht ließ. Der Cultural Turn, der auch als Zweite kulturtheoretische Wende bezeichnet wird, beschreibt jene Periode, in der sich die Geographie, insbesondere die Sozialgeographie, wieder mehr auf die Schnittstelle zwischen Raum und Gesellschaft zubewegte. Derartige wissenschaftstheoretische Veränderungen müs¬sen stets vor dem Hintergrund veränderter gesellschaftlicher Bedingungen analysiert werden. Einschneidende Veränderungen in der Gesellschaft (wie beispielsweise die Globalisierung) verändern zumindest langfristig den Forschungsgegenstand der Sozial- und Gesellschaftswis¬senschaften. Dementsprechend wird diese Hausarbeit die Anpassung der Geographie, insbesondere der Sozialgeographie, an die veränderten gesellschaftlichen Bedingungen erläutern. Es wird zunächst eine Erste kulturtheoretische Wende betrachtet werden. Die Emanzipation der Geistes- von den Naturwissenschaften, als Hauptpunkt dieser Wende, wird in ihren Ursa¬chen und Ausprägungen beschrieben werden. In einem weiteren Schritt wird es um eine Wis¬senschaftsperiode gehen, in der die Geographie die Folgen dieser Ersten kulturtheoretischen Wende bearbeitet und eine Zweite Wende vorbereitet. Im dritten Punkt wird schließlich jener Cultural Turn beschrieben, der die Geographie nachhaltig beeinflusste. Die neue wissen¬schaftliche Ausrichtung der Sozialgeographie soll beschrieben werden, ihre Methoden, Theo¬rien und ihre Methodologie werden erläutert und in einen gesamtgesellschaftlichen Kontext gestellt werden.