Ganz Deutschland hat den Genitiv vergessen. Ganz Deutschland? Nein, es gibt noch ein paar Unverbesserliche, die an die Zukunft des zweiten Falles glauben. An vorderster Front kämpft Bastian Sick. In seinem Buch erzählt er, was ihm schon alles an unmöglichen Satzkonstruktionen begegnet ist. Viele
Leute benutzen zudem Fremdwörter, vermutlich um besonders interessant zu erscheinen, kennen aber deren…mehrGanz Deutschland hat den Genitiv vergessen. Ganz Deutschland? Nein, es gibt noch ein paar Unverbesserliche, die an die Zukunft des zweiten Falles glauben. An vorderster Front kämpft Bastian Sick. In seinem Buch erzählt er, was ihm schon alles an unmöglichen Satzkonstruktionen begegnet ist. Viele Leute benutzen zudem Fremdwörter, vermutlich um besonders interessant zu erscheinen, kennen aber deren Bedeutung nicht richtig und liegen deswegen völlig mit ihrem Satz daneben. Leider wird auch schon in machen Schulen auf die Benutzung des Genitivs verzichtet. Manche Lehrer behaupten, der Genitiv ist tot, warum also noch darüber etwas erzählen. Auf diese Weise stirbt er wohl wirklich. Bastian Sick gibt sich darüber auch keinen Illusionen hin. Er kann nur ermuntern, beim Sprechen das Gehirn einzuschalten, auf Dinge wie „lautlose Stille“ oder „kahlköpfige Glatze“ zu verzichten und statt „die Schuhe von Peter“ besser auf „Peters Schuhe“ zurückzugreifen. Nur weil die Mehrheit den Dativ bevorzugt, muss der Rest das nicht auch tun.
Ziemlich komisch geschrieben, vor allem, wenn Bastian Sick von seiner französischen Bekannten erzählt. Beim Lesen ertappt man sich selbst, auch schon mal sprachlich daneben gelegen zu haben. Der Autor gibt Tips, welche Ausdrücke man besser beiseite lassen sollte. Außerdem zieht er gegen die Apostrophitis zu Felde, also die Gewohnheit, aus „Peters Schuhe“ mal eben „Peter´s Schuhe“ zu machen. Alles in allem eine sehr kurzweilige Lektüre.