Das heutige Nicht-Wissen um die deutsch-türkischen Beziehungen vor dem Anwerbeabkommen von 1961 steht in erstaunlichem Gegensatz zu der Aufmerksamkeit, die dem Osmanischen Reich vor und während des Ersten Weltkriegs entgegengebracht wurde. Anhand einer Vielzahl bisher unbekannter historischer Quellen rekonstruiert die Autorin, wie deutsche Pädagogik und Lehrerschaft im Wilhelminischen Kaiserreich zur Ausgestaltung eines deutsch-türkischen Bildungsraums beitrugen. Dazu nimmt sie aus einer transnationalen Perspektive Akteure, Netzwerke und Diskurse in den Blick, die die damaligen deutschen Weltmachtambitionen kulturpolitisch flankierten. Mit ihrer Studie leistet sie einen aufschlussreichen Beitrag zur postkolonialen Geschichtsschreibung von Pädagogik und Erziehungswissenschaft. Julika Böttcher, Dr. phil., war wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Hamburg und Koordinatorin des DFG-Projekts 'Das Wissen über Türken und die Türkei in der Pädagogik. Analyse des diskursiven Wandels 1839-1945'. Sie ist Mitherausgeberin der Reihe 'Wie die Türken in unsere Köpfe kamen. Eine deutsche Bildungsgeschichte'. Böttcher leitet einen Abteilungsverbund im Bereich Arbeit und Berufliche Bildung der Diakonie Nord Nord Ost gGmbH.
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