Er betreibt sein Metier in den belebten Straßen Tokios und den überfüllten Wagen der U-Bahn. Er stiehlt mit kunstvollen, fließenden Bewegungen. Der Diebstahl ist der Kick in seinem Leben, das Gefühl, seinem Schicksal zu entrinnen – für den Moment. Doch seine dunkle Vergangenheit holt ihn wieder ein. Ein grandioser Thriller und eine dunkle, abgründige Geschichte über Schicksal und Einsamkeit.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 08.02.2017NEUE TASCHENBÜCHER
Ein Taschendieb
in der Unterwelt
Er bestiehlt die Reichen in Tokio, kunstvoll macht er das, er hat seine Technik: Ablenken durch Anrempeln, den richtigen Moment abwarten und zugreifen, immer unbemerkt bleiben und dann verschwinden. Der Icherzähler in Fuminori Nakamuras Roman ist ein meisterhafter Taschendieb, aber lange geht das nicht gut. Seine Vergangenheit holt ihn ein: Zwar bleibt er von seinen Opfern unbemerkt, doch vor dem brutalen Gangster Kizaki, dem er einst bei einem Raubüberfall geholfen hat, kann er sich nicht verstecken. Er erhält einen Auftrag, den er ausführen muss. Wenn er es vermasselt, stirbt er, wenn er sich weigert, sterben Unschuldige. Es wird kein gutes Ende nehmen – auch wenn es unausgesprochen bleibt, Dieb und Leser wissen das. Ein Happy End gibt es nicht in diesem Tokio, das als Hölle der roten Neonlichter und des Verbrechens gezeichnet ist. „Der Dieb“ hat alles, was eine gute Kriminalgeschichte braucht: einen melancholischen Antihelden, einen brutalen und großartig vor sich hin philosophierenden Unterweltboss, der ein Muster für Film-Bösewichte wäre, all das erfunden von einem Autor, der es spannend und atmosphärisch verbindet. THOMAS FEILER
Fuminori Nakamura: Der Dieb. Aus dem Japanischen von Thomas Eggenberg. Diogenes Verlag, Zürich 2017. 212 Seiten, 12 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Ein Taschendieb
in der Unterwelt
Er bestiehlt die Reichen in Tokio, kunstvoll macht er das, er hat seine Technik: Ablenken durch Anrempeln, den richtigen Moment abwarten und zugreifen, immer unbemerkt bleiben und dann verschwinden. Der Icherzähler in Fuminori Nakamuras Roman ist ein meisterhafter Taschendieb, aber lange geht das nicht gut. Seine Vergangenheit holt ihn ein: Zwar bleibt er von seinen Opfern unbemerkt, doch vor dem brutalen Gangster Kizaki, dem er einst bei einem Raubüberfall geholfen hat, kann er sich nicht verstecken. Er erhält einen Auftrag, den er ausführen muss. Wenn er es vermasselt, stirbt er, wenn er sich weigert, sterben Unschuldige. Es wird kein gutes Ende nehmen – auch wenn es unausgesprochen bleibt, Dieb und Leser wissen das. Ein Happy End gibt es nicht in diesem Tokio, das als Hölle der roten Neonlichter und des Verbrechens gezeichnet ist. „Der Dieb“ hat alles, was eine gute Kriminalgeschichte braucht: einen melancholischen Antihelden, einen brutalen und großartig vor sich hin philosophierenden Unterweltboss, der ein Muster für Film-Bösewichte wäre, all das erfunden von einem Autor, der es spannend und atmosphärisch verbindet. THOMAS FEILER
Fuminori Nakamura: Der Dieb. Aus dem Japanischen von Thomas Eggenberg. Diogenes Verlag, Zürich 2017. 212 Seiten, 12 Euro.
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»Fuminori Nakamura ist der preisgekrönteste japanische Jungschriftsteller. Er schreibt magische, unterkühlte Romane. Fuminori Nakamura ist Hochliteratur. Das nächste große Literaturding nach Haruki Murakami. Das Tokioter Wunderkind.« Elmar Krekeler / Die Welt Die Welt