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Nach einer Invektive des Autors Theodor Lessing gegen den Kritiker Samuel Lublinski im Jahr 1910 kam es zu einer Aufsehen erregenden literarischen Kontroverse, die mit erbitterter Schärfe ausgetragen wurde. In der Rolle des Lublinski-Verteidigers zeigte sich Thomas Mann als angriffslustiger Polemiker, der ebenso wie Lessing nicht vor Schlägen unter die Gürtellinie zurückschreckte. Aus historischer Perspektive könnte man der gesamten Fehde mit ihren rhetorischen Finessen, skurrilen Details und absurden Auswüchsen - Lessing verfasste z.B eine Antwortschrift mit dem Titel »Tomi melkt die…mehr

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Produktbeschreibung
Nach einer Invektive des Autors Theodor Lessing gegen den Kritiker Samuel Lublinski im Jahr 1910 kam es zu einer Aufsehen erregenden literarischen Kontroverse, die mit erbitterter Schärfe ausgetragen wurde. In der Rolle des Lublinski-Verteidigers zeigte sich Thomas Mann als angriffslustiger Polemiker, der ebenso wie Lessing nicht vor Schlägen unter die Gürtellinie zurückschreckte. Aus historischer Perspektive könnte man der gesamten Fehde mit ihren rhetorischen Finessen, skurrilen Details und absurden Auswüchsen - Lessing verfasste z.B eine Antwortschrift mit dem Titel »Tomi melkt die Moralkuh« - einen beträchtlichen Unterhaltungswert attestieren. Doch der Jude Lessing traktierte den ebenfalls jüdischen Lublinski mit Verbalinjurien aus dem Repertoire des Antisemitismus; Thomas Mann sah die jüdische Familie seiner Frau beleidigt und zog sich durch seine Angriffe gegen Lessing seinerseits den Vorwurf des Antisemitismus zu. Zu diesem Zeitpunkt unvorhersehbar: Thomas Mann musste 1933 ins Exil gehen, Lessing wurde im gleichen Jahr von Nationalsozialisten erschossen.

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Autorenporträt
Thomas Mann, 1875-1955, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Mit ihm erreichte der moderne deutsche Roman den Anschluss an die Weltliteratur. Manns vielschichtiges Werk hat eine weltweit kaum zu übertreffende positive Resonanz gefunden. Ab 1933 lebte er im Exil, zuerst in der Schweiz, dann in den USA. Erst 1952 kehrte Mann nach Europa zurück, wo er 1955 in Zürich verstarb.