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Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Universität Mannheim, Sprache: Deutsch, Abstract: „Finde noch heute deinen Seelenverwandten!“ So oder so ähnlich werben heutzutage viele Partnerbörsen. Sie versprechen einen Gleichgesinnten, einen Menschen, der genau so ist, wie man selbst. In Filmen und in der Literatur taucht dieses Phänomen ebenfalls häufig auf, wenn auch hier eher in negativem Zusammenhang. Doch gibt es die Kopie des eigenen Ichs wirklich? Oder ist dies nur der Wunsch der eigenen Phantasie? Hoffmann hat diese Frage in seinem…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Universität Mannheim, Sprache: Deutsch, Abstract: „Finde noch heute deinen Seelenverwandten!“ So oder so ähnlich werben heutzutage viele Partnerbörsen. Sie versprechen einen Gleichgesinnten, einen Menschen, der genau so ist, wie man selbst. In Filmen und in der Literatur taucht dieses Phänomen ebenfalls häufig auf, wenn auch hier eher in negativem Zusammenhang. Doch gibt es die Kopie des eigenen Ichs wirklich? Oder ist dies nur der Wunsch der eigenen Phantasie? Hoffmann hat diese Frage in seinem Werk „Die Abenteuer der Silvesternacht“ aufgegriffen. Einen Überblick hierzu soll die vorliegende Ausarbeitung verschaffen. Der erste Teil der Arbeit gibt eine Definition des Begriffes Doppelgänger und ordnet die Thematik knapp in die Epoche der Romantik ein, wobei Besonderheiten und Eigenschaften genauer erläutert werden. Im zweiten Teil liegt der Fokus vor allem auf den in der Erzählung vorkommenden Personen selbst. Untersucht wird die Funktion einzelner Charaktere sowie deren Beziehungen zueinander. Das spezielle Augenmerk liegt dabei auf dem Vergleich des reisenden Enthusiasten und Erasmus Spikhers. Es wird geklärt, in welchem Verhältnis beide Personen stehen und, im Hinblick auf das Hauptthema dieser Arbeit, ob sich Nachweise einer Doppelgänger-Funktion finden lassen. Darauf folgend werden weitere Figuren in Abhängigkeit dieses Ergebnisses untersucht. Hat E. T. A. Hoffmann sein ganzes Werk mit Doppelgängern bestückt? „Der Begriff ‘Doppelgänger‘ bezeichnet zwei Personen, die durch Zufall oder durch Blutsverwandtschaft (meistens als Zwillinge) eine austauschbare physische Ähnlichkeit haben.“ Diese Definition ist zwar allgemeingültig, jedoch im Sinne der literarischen Romantik noch zu ungenau. Während dem Doppelgänger in anderen Epochen thematisch eine eher komödiantische Rolle zuteilwird, erfährt er zu Beginn des 19. Jahrhunderts weitere Attribute, die ihn oft als eine phantastische Gestalt erscheinen lassen. Das „literarische Motiv fächert sich über den rational erklärbaren Doppelgänger hin zum spukhaften Doppelgänger, der von magischen Kräften erzeugt wird und auf das Schicksal der Menschen Einfluss zu nehmen versucht.“ Sehr bedeutsam für die Romantik ist der Aspekt der Projektion der Bewusstseinsspaltung eines Individuums. Der Doppelgänger ist das Produkt eines zerspalteten Ichs aufgrund einer politisch instabilen Situation sowie innerlichen, seelischen Vorgängen, die es zerreißen.