Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2.0, , Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit bemüht sich darum, den historischen Gehalt der Drachenkreaturen in der Literatur und der Mythologie herauszuarbeiten, um später die Funktion des Drachenkampfes in Wirnt von Grafenbergs "Wigalois" zu erläutern. Drachen sind Fabelwesen, die, seit Anbeginn der menschlichen Begeisterung für Natur und Übernatürliches, für Faszination sorgen. Vom humanoiden Typhon, dem Urmonster, der in der griechischen Mythologie versucht, Zeus um die Vorherrschaft des Kosmos zu bringen sowie die zahlreichen Erwähnungen von drachenähnlichen Kreaturen und ihren Bezwingern in der höfischen Literatur des Mittelalters bis zur modernen Verarbeitung der Drachen in Fantasy-Romanen der letzten Jahrzehnte, bemerkt man, dass Drachen eine sehr große Anziehungskraft auf den Menschen haben. Besonders die mittelalterlichen Heldenepen und Versromane bedienen sich oft magischer Gegenstände und Kreaturen, derer sich die Ritter bemächtigen oder entgegenstellen müssen. So bietet die höfische Literatur der ritterlichen Aventiure-Fahrten oft eine Bühne für drachenähnliche Gestalten und ihre heroischen Bezwinger. Wirnt von Grafenbergs "Wigalois", der in der Zeit des Spätmittelalters wohl zwischen 1210 und 1220 entstanden ist, stellt den Kampf zwischen Ritter und Drachen als Schlüsselpunkt der Handlung dar. Grafenbergs Versroman geht eingänglich auf die detaillierte Beschreibung des Drachen sowie auf die Auseinandersetzung zwischen dem Protagonisten und der dämonischen Kreatur, namens Pfetan, ein. Grafenbergs Werk bietet sich also an, näher auf die Bedeutung des Drachen zu schauen und ihren Gehalt in der mittelalterlichen Mythologie sowie auf die innertextuelle Bedeutung des Drachenkampfes darzustellen.