Die junge Ryoko reist von Tokio nach Prag, um mehr über den Tod ihres Geliebten zu erfahren. Hiroyuki war ein begabter Parfümeur, der in seinem Labor außergewöhnliche Düfte komponierte. Am ersten Jahrestag ihrer Beziehung schenkte er Ryoko ein selbst kreiertes Parfüm namens »Quell der Erinnerung«, am Tag darauf trinkt er eine Flasche reines Ethanol und stirbt. Ryoko kann erst um ihn trauern, wenn sie seine Tat versteht. Bei ihren Recherchen findet sie heraus, dass Hiroyuki, der nie viel Aufhebens um seine Person machte, ein ganz anderer Mensch war als der, mit dem sie ihr Leben teilte. Ein brillanter Eiskunstläufer, der auf Kufen mit verbundenen Augen die schwierigsten Muster nachzeichnen konnte. Und ein genialer Mathematiker, der in wenigen Stunden komplexe Aufgaben löste, für die ein Professor mehrere Tage braucht. Fünfzehn Jahre zuvor war Hiroyuki nach Prag gereist, um an einem internationalen Mathematikwettbewerb teilzunehmen. Dort muss es zu einem Zwischenfall gekommen sein, der Hiroyukis Leben für immer veränderte.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Rezensent Samuel Hamen ärgert sich darüber, dass Yoko Ogawas Roman über die Spurensuche einer jungen Frau in der Vergangenheit ihres verstorbenen sagenhaften Geliebten immer wieder in die Darstellung wehmütiger Bewunderung abgleitet, wo sich der Rezensent eine Reflexion des "Grundkonflikts" des Romans gewünscht hätte, ein Aufbrechen des klischeehaften Bildes des Geliebten. Ruhig, bescheiden und atmosphärisch findet Hamen diese Prosa, aber leider auch zu nah am "Mnemo-Kitsch".
© Perlentaucher Medien GmbH
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