Der Duft von Erde nach dem Regen ist der zweite Band der Die Südtirol-Saga von Anna Thaler. Den ersten Band ‚Das Land, von dem wir träumen‘ habe ich erst kürzlich gelesen. Ich empfehle, mit diesem anzufangen und diese Rezension erstmal zu ignorieren. Ich kann nicht über den zweiten Band reden, ohne
den ersten zu spoilern. Ich kann euch die Bücher nur empfehlen, auch wenn ich nach dem ersten Band…mehrDer Duft von Erde nach dem Regen ist der zweite Band der Die Südtirol-Saga von Anna Thaler. Den ersten Band ‚Das Land, von dem wir träumen‘ habe ich erst kürzlich gelesen. Ich empfehle, mit diesem anzufangen und diese Rezension erstmal zu ignorieren. Ich kann nicht über den zweiten Band reden, ohne den ersten zu spoilern. Ich kann euch die Bücher nur empfehlen, auch wenn ich nach dem ersten Band noch nicht komplett begeistert war. Dieser Band ist etwas sehr dramatisch, aber ich hab die Figuren einfach ins Herz geschlossen und liebe das Setting.
So, jetzt aber erstmal zum Inhalt. Dieser Teil beginnt im Frühling 1936, acht Jahre nach dem letzten Teil, einige Jahre vor dem zweiten Weltkrieg. Der Hof der Familie Leidinger ist nun ein Apfelhof, geführt von Franziska und Wilhelm. Die beiden haben geheiratet und Kinder bekommen, alles könnte so schön sein. Franziskas Bruder Leopold, der noch immer auf dem Hof lebt, fühlt sich nach wie vor übergangen und greift regelmäßig zum Alkohol. In Hitler sieht er seine Rettung und sein Hass, unter anderem gegen Juden nimmt immer mehr zu. In seiner Fantasie wird alles besser, wenn Südtirol vom deutschen Reich annektiert wird und alle, die das nicht sehen, sind einfach dumm.
Johanna, Franziskas Schwester, hat währenddessen mit ganz eigenen Problemen zu kämpfen. Nach dem Tod ihrer Zwillingsschwester Josepha muss sie sich ihr eigenes Leben aufbauen. Sie liebt das Schneidern und findet Arbeit, bekommt sogar die Chance, die Schneiderei, in der sie arbeitet, zu übernehmen. Doch sie hat andere Pläne und diese betreffen einen Mann. Mit Gustav ist sie seit zwei Jahren zusammen, leider nur heimlich. Sein Vater hat einen unglaublichen Hass auf ihre Familie und so glauben die beiden nicht an eine gemeinsame Zukunft
Franziskas beste Freundin Leah ist Jüdin und komplett ausgelastet. Liebevoll kümmert sie sich um ihren kranken Vater und die Flüchtlinge, die sie und ihr Mann regelmäßig aufnehmen. Die Gefahr ist ihnen bewusst, aber zugucken ist keine Option für sie.
Außerdem gibts Besuch von Lawrence. Franziskas Bruder Anderl ist schon vor Jahren nach Amerika gegangen und hat dort Familie gegründet. Sein Sohn verträgt die Luft dort aber nicht besonders und soll sich auf dem Land ein wenig erholen. Für mich eine tolle Auflockerung für diese oft sehr tragische Geschichte.
Ich würde sagen, das umfasst so den groben Rahmen, es passiert aber noch so viel mehr Die Protas scheinen das Drama anzuziehen. Wenn nicht gerade jemand krank ist, gibt es einen Unfall, oder Gewalt. Und wenns das nicht ist, kommen andere Probleme auf sie zu. Wer mich ein wenig kennt, weiß, wie schwer ich mich damit tue. Auch hier dachte ich mir ein paar mal ‚Wow, was für ein praktischer Zufall‘. Aber tatsächlich fand ichs hier nicht super schlimm.
Ich würde sagen, dass das an den tollen Charakteren liegt. Schon nach wenigen Seiten war ich wieder total im Geschehen und war noch noch dümmlich am Grinsen. Irgendwie habe ich vor allem die Frauen im Buch total ins Herz geschlossen. Es macht einfach Spaß sie zu begleiten und ich bin gern bereit, da auch mal ein Auge zuzudrücken. Ich hätte aber wirklich kein Problem damit, sie mehr im Alltag zu erleben.
Davon lebt das Buch nämlich für mich. Von den tollen Gesprächen zwischen den Charakteren. Dem besonderen Setting und den klugen Beobachtungen. Franziska ist eine unheimlich mutige, starke Frau. Aber auch sie spürt den Druck von Außen und muss vorsichtig sein. Es gab einige Szenen, in denen das durchkam und diese haben mich total berührt.
Das politische spielt hier eine eher untergeordnete Reihe. Es gab kurze Momente, aber der Fokus liegt eben einfach auf anderen Sachen und da hätte ich mir manchmal wirklich ein wenig mehr gewünscht. Natürlich sind die Rebellen aus dem ersten Teil älter geworden und die Situation gefährlicher, aber hier fehlte mir ein bisschen was.
Der Schreibstil hat mir wieder so gut gefallen, wie im ersten Band. Die Autorin weiß einfach, wie sie ihre Geschichten er