Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Theologie - Praktische Theologie, Note: 2,3, Universität Münster (Theologische Fakultät), Veranstaltung: Ein Menschenrecht auf Gesundheitsversorgung?, Sprache: Deutsch, Abstract: Durch das Fortschreiten der Technik entwickeln sich auch die Möglichkeiten zur gesundheitlichen Versorgung weiter, so dass die Menschen nicht nur immer älter werden, sondern dass auch immer mehr Menschen die Chance bekommen zu überleben, denen noch vor wenigen Jahrzehnten niemand hätte helfen können. Darwins Selektionstheorie handelt von dem Überleben und Aussterben bestimmter Merkmale und Individuen während der Evolution. Diese Arbeit will herausfinden, inwieweit die Selektion nach Darwin durch die Gesundheitsversorgung beeinflusst wird und welche moralischen Kriterien dabei bedacht werden müssen. Es soll zuerst die Anwendbarkeit von Darwins Selektionstheorie auf die Fragestellung geprüft werden, indem die Theorie dargestellt und auf ihre Aktualität hin untersucht wird. Außerdem wird der Mensch als Teil der Selektionstheorie betrachtet, um den Transfer von Darwins Arbeit auf den Menschen zu testen. Des Weiteren soll die Beeinflussung der Selektion durch unbehandelbare Krankheiten und durch neue Selektionsfaktoren geprüft werden. Dabei wird gefragt, inwieweit eine oder eben keine Intervention in die Selektion moralisch vertretbar ist. Die zugrunde liegende These soll dabei lauten, dass wir die Selektion und damit die Evolution durch Gesundheitsversorgung verhindern. Mit dem Begriff Selektionstheorie ist im Folgenden die von Darwin geprägte Bedeutung des Aussterbens schwächerer und weniger gut an ihre Umgebung adaptierte Organismen, sowie das Überleben der am besten angepassten Individuen gemeint. Diese Auswahl führt zur allmählichen Umbildung der Lebewesen und zur Entstehung neuer Arten. Mit Evolution wird die Entwicklung der Lebewesen von niedrigeren Organisationsstufen bis hin zu den heutigen hoch entwickelten Formen bezeichnet. Darwin macht verschiedene Faktoren für die Evolution verantwortlich. Es gibt unter den Angehörigen einer Art beträchtliche Differenzen, diese Variabilität der Organismen ist ein auffälliges Phänomen. Außerdem setzten alle Arten mehr Nachkommen in die Welt, als für die Bewahrung einer Art notwenig wäre. Die Überproduktion wird jedoch dadurch kompensiert, dass viele Nachkommen vernichtet werden und nur wenige das Fortpflanzungsalter erreichen. Hängt die Vernichtung der Lebewesen mit den Leistungsunterschieden einer Art zusammen, so spricht man von Selektion, ist sie diesen Unterschieden gegenüber neutral, bezeichnet man das als Situationstod.