Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1.0, Universität des Saarlandes (Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Hauptseminar "Romantheorien", Sprache: Deutsch, Abstract: Im ersten Drittel des zwanzigsten Jahrhunderts bewirkten die Erkenntnisse der modernen Physik den Sturz des traditionellen Weltbildes. Die Einsichten der neuen Zweige der Physik übten eine starke Faszination nicht nur auf Fachleute aus, sondern sie wirkten weit über den engeren Kreis der Physiker hinaus auf andere Kultur- und Wissensbereiche der Gesellschaft. Allerdings faszinierten sie nicht nur, sondern große Teile der Bevölkerung setzten die Behauptungen und Formeln der Physiker Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts in Verwirrung und Beunruhigung. Zu dieser Verunsicherung trug nicht allein die moderne Physik bei, sondern ebenso eine unübersichtlich und labyrinthartig erscheinende Großstadt, das Aufkommen der Psychoanalyse und neue und schnelle Produktionsweisen, Verkehrsmittel und Massenmedien, die den Menschen zwangen, seine Umwelt in ihrem Rhythmus wahrzunehmen. Die Kunst reagierte auf die sich ändernde Wahrnehmung der Welt. Inhalt und Form der Werke wandelten sich unter den neuen Einflüssen. Auch die moderne Physik blieb nicht ohne Wirkung auf die Kunst, auf die Literatur. Ausmaß und Intensität ihres Einflusses auf neue Gestaltungsweisen im Roman lassen sich nicht in jedem Falle so genau bestimmen, wie dies bei dem Mathematiker Robert Musil der Fall ist. Aber Parallelen zu physikalischen Theorien sind in der formalen Gestaltung des modernen Romans unübersehbar.