Studienarbeit aus dem Jahr 1997 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Institut für deutsche Sprache und Literatur II), Veranstaltung: Proseminar Wien um 1900 Teil II, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Spricht man vom Wien der Jahrhundertwende so kommen einem sogleich eine Anzahl von Allgemeinplätzen in den Sinn: Kaffeehauskultur, Operetten, Antisemitismus, Sigmund Freud und nicht zuletzt die Psychoanalyse. „Das Wien um 1900 ist aber auch eine der aufregendsten und innovativsten Experimentalstationen der Moderne“(1). Geprägt vom morbiden Charme einer vergehenden Zeit befaßten sich nicht nur Philosophie und Psychologie, sondern auch und gerade Kunst und Literatur mit dem im menschlichen Innersten verborgenen: Dem Wahnsinn, dem Abfallprodukt einer Gesellschaft, die versuchte nicht nur die Technologie, sondern auch ihre Individuen zu perfektionieren. „Jahrhundertwende, das meint nicht bloß Jahrhundertende, Fin de siècle, Spät- und Endzeit einer überalterten, im Zerfall begriffenen Kultur.“(2) Gerade Schriftsteller „wie Hugo von Hofmannsthal [hatten] längst damit begonnen, aus der ‘gesteigerten Empfindsamkeit’ des Fin de siècle eine Form der Poesie zu destillieren, die mit ihren somnambulen Lyrismen und ihrer magischen Dramaturgie der Kunst ein neues [...] Reich des Schönen erschloß: das einer halluzinatorisch gesteigerten Nervosität.“(3) [...] _____ 1 Lange, S.4 2 Lange, S.7 3 Lange, S.4