Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - 1848, Kaiserreich, Imperialismus, Note: 2,0, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Historisches Institut), Veranstaltung: Nation und Nationalismus in der deutschen Geschichte von den Befreiungskriegen bis zum Ausbruch des ersten Weltkrieges, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Jahr 1815 leitete eine neue Epoche im kriegsgeplagten Europa des langen 19. Jahrhunderts ein. Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses wurden die außenpolitischen Beziehungen zwischen den europäischen Großmächten dergestalt reglementiert, dass eine bemerkenswert lange Phase der friedlichen Koexistenz zwischen den Mächten der Pentarchie möglich war. Dies bedeutet jedoch nicht, dass Europa während dieser Phase frei von Konflikten und Krisen blieb. Denn trotz der Sicherung des allgemeinen europäischen Friedens traten auf dem alten Kontinent immer wieder jene revolutionären Bestrebungen zu Tage, welche die Großmächte durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses einzudämmen versuchten. So blieb die Generation nach 1815 zwar von großen, europäischen Kriegen verschont, allerdings blieb stets ein Konfliktpotenzial spürbar, welches Dieter Langewiesche treffend als "Entzündbarkeit der Sozietät" beschreibt. Ein Katalysator jener revolutionären Tendenzen war zweifelsohne der für diese Epoche typische Nationalgedanke. Keine europäische Großmacht konnte es sich leisten, diese neue und bedeutende Strömung des 19. Jahrhunderts zu ignorieren. Der Umgang mit ihr gestaltete sich jedoch von Land zu Land unterschiedlich und veränderte nicht nur innenpolitische, sondern auch außenpolitische Ansichten. Auf den folgenden Seiten soll daher untersucht werden, inwiefern nationale Bestrebungen die internationalen Beziehungen zwischen den Großmächten veränderten und warum gerade diese zur oben genannten "Entzündbarkeit" beitrugen. Die Untersuchung soll dabei chronologisch erfolgen. Der zeitliche Rahmen umfasst die Jahre zwischen 1815 und 1871, da mit der deutschen Reichsgründung die Ordnung des Wiener Kongresses grundlegend verändert wurde und somit ein neuer Epochenabschnitt begann, in welchem das nationalstaatliche Prinzip endgültig in Mitteleuropa etabliert worden war. Im Fokus dieser Arbeit sollen der außenpolitische Umgang der Großmächte mit Nationalbestrebungen und die daraus resultierenden Veränderungen in deren Beziehungen stehen.
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