Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Soziologie - Medien, Kunst, Musik, Note: 1,7, Universität Mannheim (Sozialwissenschaftliche Fakultät), Veranstaltung: Sozialpsychologie der Gesundheit, Sprache: Deutsch, Abstract: Derzeit wird das Thema Essen von den Medien häufig aufgegriffen. Renommierte Zeitungen berichten über ,dicke Kinder' oder über eine immer adipöser werdende Bevölkerung, die das Gesundheitssystem belastet. Es gibt Internetplattformen rund um das Thema Essen (www.kochbar.de) und im Fernsehen tummeln sich mittlerweile fast mehr Fernsehköche und -köchinnen als Nachrichtensprecher/-innen. Trotz des offenen Umgangs mit der übergeordneten Thematik Essen gibt es einen Tabubereich, der in den Medien selten auftaucht. So stehen Beiträge zu Essstörungen relativ selten in den Programmlisten, wobei eher wenig reflektierte Beiträge zu Superlativen à la ,der dickste Mann der Welt' hiervon ausgenommen sind. Besonders wenn es um das Thema ,Magersucht' geht, wird die mediale Auswahl ,dünn'. Wie kommt das? Tragen die Medien eventuell eine Mitschuld an der steigenden Anzahl von Essgestörten? Vor dem Hintergrund dieser Frage wird in dieser Arbeit das Thema Essstörungen aufbereitet. Dabei wird zunächst ein Überblick über verschiedene Essstörungsformen gegeben. Im Zentrum steht dabei eine der extremsten Formen der Magersucht, die Anorexia nervosa (A. n.). Zum besseren Verständnis wird diese von zwei anderen Formen der Essstörung, der Bulimia nervosa (B. n.) und der Binge Eating Disorder (BED), abgegrenzt. Außerdem wird ein ausführlicher Überblick über den Forschungsstand zu ursächlichen Faktoren für das Auftreten von Essstörungen gegeben. Danach gilt es folgende These zu überprüfen: (i) Der mediale Einfluss auf das Krankheitsbild A. n. ist weitreichend: Die mediale Darstellung von Frauen: 1. begünstigt unter bestimmten Voraussetzungen das Entstehen des Krankheitsbildes A. n., 2. wirkt sich über ständige Präsentation von schlanken Idealen auf den Verlauf aus und 3. ist ein Faktor, der den Heilungsprozess erschwert. Unter Bezugnahme auf Festingers Theorie des sozialen Vergleichs (Festinger 1954) und den von Zajonc verifizierten Mere Exposure Effekt (Zajonc 1968) wird unter Berücksichtigung ausgewählter Studien versucht, die Annahmen zu verifizieren.
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